Arsenverbindungen

Sind Meeresfrüchte gefährlicher als gedacht?

Wissenschaft
09.12.2024 13:54

Durch den Konsum von Meeresfrüchten können im menschlichen Körper potenziell giftige Arsenverbindungen entstehen. Die bisherige Lehrmeinung, wonach die Konzentration zu gering sei, um gefährlich zu werden, ist offenbar durch eine Schweizer Studie widerlegt worden.

Forscher der Universität Bern (Unibe) untersuchten den sogenannten Arsenobetain-Stoffwechsel von Mäusen mit unterschiedlichem Besiedlungsstatus von Darmmikroben. Arsenobetain ist eine der am häufigsten vorkommenden Arsenverbindungen in Meeresfrüchten, einschließlich Algen, Fisch und Schalentieren. Drei Gruppen von Mäusen wurden mit einer Arsenobetain-reichen Diät gefüttert, um den Arsenstoffwechsel, die Verteilung im Körper und die Ausscheidung zu vergleichen.

Mäuse mit Darmmikroben reicherten eine höhere Arsenkonzentration in ihrem Darmtrakt an als keimfreie Mäuse. Die Forschenden beobachteten bei mikrobiell besiedelten Mäusen die Bildung spezifischer hochtoxischer Arsenverbindungen im Dickdarm. Bei herkömmlichen Mäusen, die auf eine arsenarme Diät umgestellt wurden, verlief die Ausscheidung von Arsen aus dem Körper deutlich langsamer als bei keimfreien Mäusen.

Die „schädliche Wirkung“ der Darmbakterien
„Darmmikroben spielen also eine entscheidende Rolle bei der Verstoffwechselung von Arsenobetain im Körper. In diesem Fall scheint das Mikrobiom jedoch eine schädliche Wirkung zu haben“, wurde Darmmikrobiom-Experte Siegfried Hapfelmeier im „Journal of Hazardous Materials“ zitiert. Für Menschen galt Arsenobetain aufgrund seiner geringen Toxizität und schnellen Ausscheidung bisher als risikoarm. Diese Ansicht ist nun infrage gestellt worden.

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