Altach-Kolumne

Keiner darf sich nun aus der Verantwortung nehmen

Ein Sinnbild für Altachs Herbst 2024.

(Bild: GEPA pictures)

„Krone Vorarlberg“-Altach-Experte Elred Faisst spricht in seiner Kolumne ganz offen an, wie es um den Vorarlberger Bundesligisten steht, der als Tabellenletzter überwintert. Und warum es jetzt ganz dringend an der Zeit ist, endlich den Sparstift wegzustecken.

Tabellenplatz zwölf mit nur zehn geholten Punkten. Das ist die traurige Bilanz des SCR Altach nach dem Ende des Herbstdurchgangs 2024. Ein Herbst, in dem fast nichts funktioniert hat. Ein Herbst, in dem ein Trainerwechsel anstatt zum Erfolg zum totalen Absturz geführt hat. Da helfen auch alle Beteuerungen, wonach man auf dem richtigen Weg sei, nichts. Zwei Punkte aus sieben Spielen, die Fabio Ingolitsch mit Altach holte, sind unterirdisch schlecht.

Die Bilanz der Trainer im Vergleich.

(Bild: Krone KREATIV/GEPA, Stock Adobe)

Unter Vorgänger Joachim Standfest holten die Rheindörfler in neun Spielen noch acht Zähler. Auch nicht besonders gut, aber immer noch deutlich besser als nach seinem erzwungenen Abgang. Die Ursachenforschung hat in Altach schon vor längerem eingesetzt und kann auf den Punkt gebracht werden. Die Rheindörfler haben es nicht geschafft, nach dem Abgang von Georg Zellhofer als Sportdirektor (2019) Kontinuität auf dieser strategisch wichtigen Position zu erreichen. Möckel, Grabherr, Festetics „überlebten“ nur wenige Monate. Auch Kirchler scheint nach den Misserfolgen dieser Saison schon angezählt.

Eiserner Sparwille des Vorstands
Was aber noch schwerer wiegt: Ingolitsch ist nach Pastoor, Canadi, Magnin, Klose, Schmidt und Standfest bereits der siebente Trainer seit 2019. Dass aufgrund der ständigen Wechsel keine Kontinuität entstehen konnte, ist leicht nachzuvollziehen. Hinzu kommt auch noch der eiserne Sparwille im Vereinsvorstand. Dadurch sind den Rheindörflern schon einige (sehr) gute Spieler durch die Lappen gegangen.

Genau da gilt es jetzt anzusetzen: Zumindest drei bis vier Akteure, die der Mannschaft gleich weiterhelfen können, müssen im Winter geholt werden. Der Sparstift muss beiseite gelegt werden, ansonsten droht der Absturz in die 2. Liga. Und eines sei den Altach-Verantwortlichen ins Stammbuch geschrieben. Der Tabellenplatz ist die Summe der im ganzen Klub geleisteten Arbeit. Es gibt keinen einzigen Bereich, der sich aus dieser Verantwortung herausnehmen und mit dem Finger auf andere Abteilungen zeigen darf.