Mithilfe des Weltraumteleskops „Webb“ haben Astronomen einen vierten sogenannten Zuckerwatte-Planeten um einen jungen Stern namens Kepler-51 entdeckt. Der Fund macht das System, das mit den gängigen Modellen nur schwer erklärbar ist, noch rätselhafter.
Eigentlich hatten die Wissenschaftler der Pennsylvania State University mit dem James-Webb-Weltraumteleskop (JWST, kurz „Webb“) der NASA Kepler-51d, den dritten Planeten des Systems, genauer untersuchen wollen. Doch dieser zog zu ihrer Überraschung um zwei Stunden früher als berechnet an seinem Zentralgestirn Kepler-51a vorbei.
Vierten Planeten zufällig entdeckt
Nach einer Analyse archivierter und neuer Daten kamen die Astronomen zum Schluss, dass die plausibelste Erklärung dafür das Vorhandensein eines weiteren vierten Planeten ist, dessen Gravitation die Bahnen der restlichen drei Planeten im System um Kepler-51a beeinflusst.
Da die Forscher glauben, dass Kepler-51e eine Umlaufzeit von 264 Tagen hat und eine kreisförmige Umlaufbahn, die etwas größer ist als jene der Venus um unsere Sonne. Auch bei ihm handle es sich um einen sogenannten Zuckerwatte-Planeten, so die Wissenschaftler.
Rätseln um planetare Leichtgewichte
Die Entdeckung des vierten Zuckerwatte-Planeten um Kepler-51a vertieft das Rätsel um diese planetaren Leichtgewichte. Denn die Präsenz von Kepler-51e korrigiert zwar die bisherigen Massenschätzungen leicht nach oben. Dennoch bleiben diese Exoplaneten nach wie vor zu leicht für gängige Modelle der Planetenbildung.
Zuckerwatte-Planeten (englisch: cotton candy planet) sind eine Klasse von Exoplaneten, deren Masse nur wenige Vielfache der Erdmasse beträgt und die einen Radius haben, der größer ist als der des Neptuns. Sie haben eine sehr niedrige durchschnittliche Dichte (ähnlich wie Zuckerwatte, daher ihr Name; Anm.).
1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt
Das auch mit österreichischer Beteiligung gebaute „Webb“- Teleskop (Bild oben) war im Dezember 2021 nach jahrzehntelangen Vorbereitungen und mit einiger Verspätung ins Weltall gebracht worden. Es befindet sich mittlerweile mehr als eineinhalb Millionen Kilometer von unserer Erde entfernt.
Das Observatorium soll unter anderem mithilfe eines 25 Quadratmeter großen Spiegels neue Bilder aus dem frühen Universum liefern. Astronomen erhoffen sich von den Aufnahmen des Teleskops unter anderem Erkenntnisse über die Zeit nach dem Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren. Die Lebensdauer des JWST ist dabei erstmal auf zehn Jahre angelegt.
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