Auch wenn SUVs das beliebteste Fahrzeugsegment sind, ist der Kofferraum für den Familien-Skiurlaub dann meist doch zu klein. Da helfen Dachboxen, die es teilweise schon recht günstig gibt. Ein ÖAMTC-Test trennt die Spreu vom Weizen – wobei es nicht unbedingt eine Preisfrage ist.
13 Dachboxen haben der ÖAMTC und seine Partnerorganisationen getestet. Neben den aktuellen Modellen etablierter Hersteller wurden erstmals auch Boxen untersucht, die das Branding von Automobil-Marken tragen.
Die Preisspanne reicht von gut 300 bis 900 Euro, wobei das billigste nicht das schlechteste und das teuerste nicht das beste Modell ist. Alle wurden in vier Kriterien getestet: Konstruktion, Fahreigenschaften, Crashsicherheit sowie der Handhabung, der nach Ansicht von ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl besondere Bedeutung zulommt: „Ist die Montage unnötig kompliziert oder die Bedienungsanleitung kryptisch, kann das auf der Straße schnell zu gefährlichen Situationen führen. Denn wenn eine Box und/oder deren Inhalt unzureichend gesichert ist, hilft auch die stabilste Konstruktion nichts, wenn z. B. eine Vollbremsung notwendig ist.“ Dann bestehe für Passanten und andere Verkehrsteilnehmer eine nicht zu unterschätzende Gefahr.
Als insgesamt beste Box erwies sich das Modell von Audi. „Neben dem guten Ergebnis im Crashtest überzeugten vor allem die Fahreigenschaften bei dynamischen Ausweichmanövern und Bremstests. Insgesamt haben wir, – sieht man vom relativ hohen Eigengewicht von knapp 23 Kilogramm sowie der etwas umständlichen Montage ab – kaum Schwächen festgestellt“, hält Kerbl fest.
Auf Platz 2 folgt die „Motion 3 XL Low“ von Thule - was einem Doppelsieg gleichkommt: Auch die von Audi unter eigenem Branding vertriebene Box wird von Thule gebaut. Rang drei geht an Mercedes mit der „Dachbox M“, ein ausgewogenes Modell, das – wie die Produkte von Audi und Thule – ebenfalls im hochpreisigen Sektor angesiedelt ist.
Deutlich günstiger und im Test nicht viel schwächer sind die Dachboxen von Hapro, Kamei, Atera und Norauto. „In Sachen Sicherheit muss man hier nur geringe Abstriche hinnehmen. Zumeist sind es Verarbeitungs- und Komforteigenschaften, die den Unterschied zu teureren Modellen ausmachen“, erklärt Kerbl.
BMW-Box hat Nachteile
Wiederum deutlich teurer ist die „Dachbox 420“ von BMW, die um die 900 Euro kostet. Kerbl: „Ein kompaktes und hochwertig verarbeitetes Produkt, das allerdings einen entscheidenden Nachteil hat: Die Box lässt sich nur an Dachträgern von BMW montieren. Noch dazu ist die Befestigung mit Nutensteinen und Gewindestangen kaum von einer Person allein zu bewerkstelligen. Alles in allem reicht es zwar dennoch für ein ‘Gut‘, nicht aber für einen Platz ganz vorne.“
Mit „Befriedigend“ wurden schließlich die Boxen von G3, Skoda und VW bewertet, die sich im günstigen bis mittleren Preissegment bewegen.
Die schwächsten Boxen im Test
Jeweils ein „Genügend“ gab es für die „EVOspace TEFXL“ von Northline sowie die „Xtreme 400“ von VDP. Beide fielen beim City-Crashtest durch, weil sich die Dachbox vom Grundträger gelöst hat. „Das deutet darauf hin, dass sie bei einem realen Unfall vom Fahrzeug fallen könnten“, ist Kerbl alarmiert. Zudem zeigten beide Dachboxen Schwächen bei der Kältefestigkeitsprüfung und waren relativ kompliziert zu montieren. Bei der Box von VDP wurde zudem festgestellt, dass das Ladevolumen rund 20 Prozent unter den angegebenen 400 Litern liegt. Da gibt es deutlich bessere Dachboxen zu deutlich besseren Preisen.
Tipps für die Anschaffung
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