Klimapaket geschnürt

Prognose: Graz drohen 60 Tropennächte pro Jahr!

Steiermark
09.12.2024 18:00

Düstere Klimaprognose für die Landeshauptstadt: Bis zum Jahr 2050 könnten den Grazern über 60 Tropennächte jährlich blühen. Wie die Politik nun noch stärker gegensteuert, um den Klimawandel abzufedern.

Die Aussichten sind furchteinflößend: Über 60 Tropennächte jährlich werden der Stadt Graz bis 2050 prognostiziert. Das sind Nächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad sinkt. Zur besseren Einordnung: Zwischen 1971 und 1980 gab es insgesamt in der steirischen Murmetropole zwei Tropennächte – im heurigen Jahr, das als bislang wärmstes Jahr der Messgeschichte eingehen wird, zählte man 14.

Graz als österreichweiter Pionier
Um die Kurve noch irgendwie zu kratzen, hat die Stadt Graz einen umfangreichen Masterplan auf den Weg gebracht, womit man eine österreichweite Pionierrolle einnimmt. Das Paket wurde im März 2022 einstimmig vom Gemeinderat beschlossen. „35 Prozent der enthaltenen Maßnahmen haben wir seither umgesetzt oder auf Schiene gebracht, womit wir bereits 1200 Tonnen CO2 eingespart haben“, zog Klimaschutzplan-Koordinatorin Magdalena Senger-Zacharias jetzt Zwischenbilanz.

Von Lastenradförderung bis zur Dekarbonisierung der Holding-Busflotte: Die grüne Vize-Bürgermeisterin Judith Schwentner zog am Montag Klima-Bilanz. (Bild: Harry Schiffer Photodesign)
Von Lastenradförderung bis zur Dekarbonisierung der Holding-Busflotte: Die grüne Vize-Bürgermeisterin Judith Schwentner zog am Montag Klima-Bilanz.

Heizungsumstellungen, Beleuchtungstausch oder etwa die Umrüstung auf alternativ angetriebene Fahrzeuge im kommunalen wie im privaten Bereich zeigen also Wirkung. Das größte Potenzial stecke aber im Sonnenstrom: „Allein die Anstoßförderung von Klein-PV-Anlagen auf Balkonen brachte bislang eine Gesamtleistung von 1000 Kilowatt-Peak“, so die Expertin.

Ein Drittel des Stroms aus PV
„Künftig werden wir ein Drittel unseres aktuellen Strombedarfs in Graz durch PV-Anlagen abdecken können – das ist schon sehr erfreulich“, sagte die grüne Vizebürgermeisterin Judith Schwentner. So wären etwa für 2025 neue PV-Großanlagen beim Wasserwerk Andritz oder etwa am Flughafen-Areal geplant.

Dass sämtliche Bemühungen durch den Kurs der neuen Landesregierung einen Dämpfer bekommen könnten, bereitet den Verantwortlichen gerade größte Sorge: „Eine Aufhebung des Luft-100ers wäre äußerst kurzsichtig gedacht und ginge auf die Gesundheit der 300.000 Bewohner“, so Schwentner.

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