Falls es noch einen Beweis dafür gebraucht hätte, dass René Benko seinen Gläubigern und seinem Masseverwalter auf der Nase herumtanzt, dann ist er mit diesem Foto (siehe Video und Story unten) erbracht.
Der „Krone“ liegt ein Foto vor, das den Milliardenpleitier als Kapitän seines blauen Sportbootes der Marke Malibu zeigt. Benko beim entspannten Sonnenbaden in seinem Revier rund um die Villa Ansaldi, aufgenommen in der zweiten August-Hälfte 2024, ein knappes halbes Jahr nach seiner persönlichen Pleite als Unternehmer. Anfang März hatte sich Benko vor dem Landesgericht Innsbruck und Richter Hannes Seiser als gleichsam mittelloser Mann präsentiert.
Nach dem Konkurs-Tsunami in der Signa-Gruppe stehen die Insolvenzverwalter mittlerweile vor einem Schuldenberg in Höhe von rund 30 Milliarden Euro. In Benkos persönlichem Konkursverfahren als Unternehmer haben die Gläubiger rund 2,4 Milliarden an Forderungen angemeldet. Benko selbst muss sich angeblich mit einem Monatseinkommen von 3700 Euro begnügen.
Offenbar kein Grund, auf Dolce Vita zu verzichten. Benko lebt nach wie vor in einer 86-Millionen-Villa in Igls, für deren 238.500-Euro-Monatsmiete Mutter Ingeborg aufkommt. Und er nutzte im Sommer die Villa Ansaldi in Sirmione, die ihm offenbar von einer diskreten Liechtensteiner Stiftung zur Verfügung gestellt wird. Am Gardasee wurde Österreichs bekanntester Bankrotteur im August mit Bodyguards und Bediensteten gesichtet. Als hätte es die Milliardenpleiten nie gegeben.
Sportboot um 150.000 Euro
Bemerkenswert erscheint, dass der Milliardenpleitier auch Monate nach seinem Offenbarungseid noch sein blaues Boot der Marke Malibu nutzen konnte. Der Signa-Gründer hatte die Motorjacht im Jahr 2020 privat erworben. Um 150.000 Euro. Bereits am 30. Mai 2024 wurde sie von einem Gutachter, der im Auftrag von Masseverwalter Andreas Grabenweger unterwegs war, auf 95.000 Euro taxiert.
Durfte Boot gar nicht mehr nutzen
Warum durfte Kapitän Benko mit dem Boot noch Ende August über den türkisblauen Gardasee schippern? Warum wurde es im Sinne der vielen Gläubiger nicht bereits im Juni versteigert? Brauchte der Finanzjongleur das Wasserfahrzeug etwa für sein berufliches Fortkommen? Vor allem aber: Hat er seinem Masseverwalter Andreas Grabenweger dafür ein angemessenes Benutzungsentgelt bezahlt?
Benko ließ eine Anfrage unbeantwortet. Offenbar aus gutem Grund. Denn: Seine Bootstour auf dem Gardasee war nicht rechtmäßig, der Immobilienspekulant hätte das blaue Malibu-Gefährt laut seinem Masseverwalter ab dem Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung gar nicht mehr nutzen dürfen.
Empörung beim Masseverwalter
Dementsprechend empört zeigt sich Benkos Insolvenzverwalter Andreas Grabenweger im Gespräch mit der „Krone“: „Herr Benko betont zwar immer, dass er kooperativ sei. Doch das ist nicht mehr glaubwürdig.“
Das Boot wurde übrigens am 24. September abgeholt und zur Versteigerung freigegeben. Mittlerweile hätte Benko wohl auch keine Verwendung mehr dafür. Italien hat gegen ihn einen Haftbefehl erlassen.
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