Prozess geplatzt

Steirer (20) brach Baby den Oberarm und tauchte ab

Das kleine Mädchen war zur Tatzeit erst fünf Monate alt

(Bild: dpa/Arne Dedert)

Wegen schwerer Körperverletzung und Quälens unmündiger, wehrloser Personen sollte sich am Dienstag ein Steirer in Graz vor Gericht verantworten. Doch der junge Vater ließ den Prozess platzen. Jetzt wird nach ihm gefahndet.

Der 20-Jährige soll Anfang 2023 seiner damals erst fünf Monate alten Tochter den Oberarm gebrochen haben. Die Verhandlung findet wegen eines Formalfehlers bereits zum zweiten Mal statt. Im ersten Rechtsgang wurde der junge Vater am Grazer Straflandesgericht zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

Kein Kontakt zum Angeklagten
Doch zu seinem neuen Prozess am Dienstag erschien der Angeklagte nicht. Er ist untergetaucht. Weder Verteidiger noch Bewährungshelferin haben Kontakt zu ihm. „Unter seiner letzten Nummer hob eine Frau ab, die erklärte, das Handy sei in ihrer Airbnb-Unterkunft zurückgelassen worden.“ An seiner Wohnadresse ist er nicht auffindbar. 

 „Kein schlechter Mensch!“
„Trotzdem möchte ich sagen, dass er kein schlechter Mensch ist“, betonte sein Verteidiger. „Er war mit der Situation brutal überfordert. Es passierte quasi absichtlich, unabsichtlich. Er liebt sein Kind eigentlich heiß und innig.“

Der Aussage muss die Bewährungshelferin widersprechen. „Seit der Unterbringung des Mädchens gab es keinen Besuch.“ Seit bald zwei Jahren soll der junge Vater die Kleine nicht mehr gesehen haben. 

Der Vorsitzende schrieb den Angeklagten zur Fahndung aus und beauftragte die Polizei mit Erhebungen. Dann brach der Richter die Verhandlung ab und vertagte auf unbestimmte Zeit.