6. Spieltag in der Champions League: SK Sturm Graz muss bei LOSC Lille ran. Wir berichten live, siehe Ticker unten. Derzeit steht es 3:2.
Hier der Liveticker:
Einmal im Erfolgsjahr 2024 noch die Kräfte bündeln. Ein Kraftakt wird von Fußball-Doublesieger Sturm Graz auch notwendig sein, um heute in der Champions League in Lille erfolgreich zu sein. „Es geht um einen gebührenden Abschluss eines überragenden Jahres“, sagte Interimstrainer Jürgen Säumel am Dienstag vor der Flugreise nach Nordfrankreich.
Als Tabellen-Zwölfter mischt Lille um die direkte Achtelfinal-Qualifikation mit und konnte auch gegen europäische Schwergewichte überzeugen. Die Grazer kennen die Beißkraft der „Doggen“ seit März. Damals nahm Sturm aus Lille ein 1:1 mit, im Heim-Hinspiel des Conference-League-Achtelfinales war man zuvor chancenlos (0:3). Der damalige Trainer Christian Ilzer sah eine Demontage, er sagte: „Wir haben von Anfang an enorme Dominanz erfahren.“ Die Sache war so klar, dass sich das Grazer Publikum schon vor dem Rückspiel mit Standing Ovations für die Europacup-Saison bedankte.
Lille „100-mal schwieriger“ als WSG
„Wir sind reifer und waren auch in der Champions League von Spiel zu Spiel konkurrenzfähiger“, sagte Jon Gorenc Stankovic nun vor dem 47. Pflichtspiel (28 Siege) von Sturm in diesem Kalenderjahr. „Wir sind hoch motiviert, wir haben aus den letzten Spielen Selbstvertrauen.“ Die Generalprobe bei Fast-Geisterspiel-Kulisse bei der WSG Tirol (3:0) glückte trotz längerer Unterzahl. „Lille wird ein 100-mal schwierigeres Spiel werden“, hielt der slowenische Teamspieler, der nach Verletzungspause um sein Stammleiberl kämpft, fest. „Wir müssen mit voller Power in dieses Spiel gehen, man weiß nie, was passiert.“
Die Grazer Chance, als eine der Mannschaften auf den Plätzen 9 bis 24 in die CL-Zwischenrunde einzuziehen, ist klein, aber sie lebt. Die drohende 0 am Punktekonto wurde zuletzt mit einem 1:0-Sieg gegen Girona abgewendet. Im Jänner folgt das Ligaphasen-„Finale“ gegen Atalanta in Bergamo (21.1.) und Leipzig in Klagenfurt (29.1.).
Klaus Schmidt als Einflüsterer
Lille ist seit drei Monaten oder 14 Spielen unbesiegt. In der Ligue 1 aktuell vierte Kraft, wusste die Elf von Bruno Genesio (58) in der Champions League zu brillieren. Siege gegen Real Madrid (1:0/heim), Atletico Madrid (3:1/auswärts), Bologna (2:1/a) und ein 1:1 gegen Juventus (h) sagen etwas aus. Mit Sturm eint den LOSC, dass beide gegen Sporting Lissabon verloren haben. Noch immer schießen Jonathan David (17 Saisontreffer) und Edon Zhegrova die Tore, räumen Benjamin André und Bafodé Diakité vor Stammgoalie Lucas Chevalier ab.
Österreichische Frankreich-Kenner wurden kontaktiert. Säumel war laut Eigenaussage im Vorfeld mit Klaus Schmidt, Co-Trainer von Adi Hütter in Monaco, im Austausch. Lille sei eine „überragende Mannschaft“ mit tollen Einzelspielern, lautete Säumels Befund vor seinem möglicherweise letzten Spiel als Sturm-Interimscoach. Im Winter wird analysiert, mit zehn Punkten aus vier Pflichtspielen hat der ehemalige Sturm-Kapitän Argumente für ein längeres Engagement gesammelt. Diskussionen um seine Zukunft verbat er sich am Dienstag. Er stellte den Genuss Champions League in den Vordergrund.
Gazibegovic fehlt
Dass die späte Jahresphase von Transfergerüchten und Spekulationen begleitet wird, spürt Säumel eigenen Angaben zufolge weniger. „Im Abschlusstraining habe ich eine fokussierte Mannschaft gesehen, die Gas geben und zeigen möchte, was in ihr steckt.“ Rechts hinten gilt es den nach Köln abwandernden und gesperrten Jusuf Gazibegovic zu ersetzen. Im Tor steht der junge Scherpen-Ersatz Daniil Chudjakow vor seiner zweiten großen Bewährungsprobe. Der gegen die WSG verletzt ausgeschiedene Erencan Yardimci meldete sich fit.
Fragen zu einer defensiveren Ausrichtung beantwortete Säumel mit einem Schmunzeln. „Egal, ob mit Vierer- oder Fünferkette, entscheidend wird sein, dass wir mit Überzeugung und gut gegen den Ball auftreten und punktuell Nadelstiche setzen.“
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