Bedenken „unnötig“
Islamisten-Anführer: Kein weiterer Krieg in Syrien
Syrien steht laut dem Anführer der Islamistengruppe kein weiterer Krieg bevor. Die Befürchtungen westlicher Staaten, dass die Gewalt nach dem Sturz des Machthabers Bashar al-Assad andauern könnte, seien „unnötig“, sagte Ahmed al-Sharaa.
Die Gefahr sei schließlich von Assads Regierung und proiranischen Milizen ausgegangen. „Deren Beseitigung ist die Lösung“, sagte Sharaa. Das Land werde wieder aufgebaut, versprach er, und bewege sich auf Stabilität zu. Sharaa trat zuvor unter seinem Kampfnamen Abu Mohammed al-Golani (Jolani) auf. Zuletzt ging er aber mit seinem Klarnamen an die Öffentlichkeit.
Wie berichtet, nahm eine Rebellen-Allianz am Sonntag nach mehr als 13 Jahren Bürgerkrieg die syrische Hauptstadt Damaskus ein. Präsident Assad, der seit Juli 2000 im Amt war, floh nach Russland.
UNO: Krankenhäuser überfordert, Minenfelder
Laut der UNO ist die humanitäre Lage in Syrien derzeit stabil. In vielen Großstädten wie Damaskus sind jedoch Nahrungsmittel knapp. Seit Beginn der Offensive sei der Brotpreis in Städten wie Idlib und Aleppo um 900 Prozent angestiegen, berichtete das Nothilfebüro der Vereinten Nationen (OCHA) am Dienstag.
Krankenhäuser im ganzen Land seien aufgrund der hohen Zahl an Patientinnen und Patienten mit Traumata und Verletzungen überfordert. Viele Menschen würden unter enormer psychischer Belastung leiden. Es gebe weiterhin Fluchtbewegungen. OCHA warnte vor Minenfeldern. In den vergangenen zehn Tagen seien mindestens 52 Minenfelder im ganzen Land identifiziert worden.
Hier sehen Sie Fotos aus dem Militärgefängnis Saidnaya.
Die unbeschreibliche Brutalität und Kriminalität des Assad-Regimes, das durch Tötungen, Verhaftungen und Folter Leid und Unterdrückung verbreitet, muss ein Ende finden.
Raid al-Saleh, Leiter der Weißhelme
Weißhelme suchen Geheimgefängnisse
Aktivistinnen und Aktivisten wollen noch weiter geheime Gefängnisse der gefallenen Regierung aufspüren. Dafür sei ein Antrag bei den Vereinten Nationen gestellt worden, sagte der Leiter der Weißhelme, Raid al-Saleh. Der Kreml solle Druck auf den gestürzten Langzeitherrscher Assad ausüben, um die Herausgabe von Standorten sowie Listen mit den Namen der Inhaftierten zu veranlassen.
„Die unbeschreibliche Brutalität und Kriminalität des Assad-Regimes, das durch Tötungen, Verhaftungen und Folter Leid und Unterdrückung verbreitet, muss ein Ende finden“, schrieb Al-Saleh auf der Plattform X.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.