Damir Canadi weiß, was Grün-Weiß morgen gegen Omonia Nikosia erwartet. Die Schiris leb(t)en gefährlich, Fans wandten sich ab.
„Schiri, wir wissen, wo dein Auto steht.“ Eigentlich ein unbedenklicher Klassiker unter den Fan-Gesängen – nur auf Zypern nicht. Noch in der letzten Saison drohten die Referees auf der Mittelmeerinsel zu streiken, weil die exzessive Gewalt gegen sie eskalierte. Mit Autobomben, Brandbeschleunigern. Ob die Zentrale des Schiedsrichterverbandes, Autos von Referees oder deren Verwandten – alles wurde in diesem Jahrtausend schon in die Luft gejagt. Von mafiösen Kriminellen, die versuchen wollten, Spiele zu beeinflussen. Jetzt wurde das Problem gelöst: „Die Top-Teams pfeifen nur noch ausländische Schiedsrichter“, berichtet Damir Canadi.
„Omonia gehört zu den Großen“
Der seit Oktober Cheftrainer von EN Paralimni (aktuelle Tabellen-13.) ist, bei seinem Debüt gleich bei Omonia Nikosia mit 1:0 gewann. Das war vor acht Wochen die letzte Liga-Pleite des 21-fachen Meisters. „Omonia gehört zu den Großen hier“, kennt Canadi Rapids vorletzten Conference-League-Gegner auswendig. Er spioniert oft im GSP-Stadion und wird natürlich auch morgen seinem Ex-Klub auf die Beine schauen – seine Prognose: „Omonia hat wirklich was, ein gutes Tempo, starke Außen, vor allem Semedo. Sie zeigen oft, was sie können, aber dann ziehen sich zurück – warum auch immer. Rapid ist für mich gefestigter.“
In der Conference League stehen die Zyprer mit nur drei Punkten als 28. schon mit dem Rücken zur Wand: „Sie haben die Balance zwischen den Bewerben nicht hinbekommen“, so Canadi. Weshalb Sportdirektor Anastasiou beim Liga-Vierten vor zwei Wochen die Reißleine zog, interimistisch die Multikulti-Truppe (20 Legionäre) coacht. „Zypern ist ein Trainerfriedhof“, schmunzelt Canadi. „Da haben sie die gleiche Mentalität wie die Griechen.“ Es ist auch ein sportliches Pulverfass.
Besonders sind Omonias Fans. Als 2018 ein Investor den Klub übernahm, wendete sich der harte Kern der Anhänger ab und gründete mit People’s Athletic Club Omonoia einen eigenen Klub. Der mittlerweile auch schon erstklassig ist.
Der Star muss zuschauen
Morgen wartet auf Rapid jedenfalls kein Hexenkessel: „Die Fans sind enttäuscht, die Ergebnisse stimmen nicht“, berichtet Canadi. Und Stevan Jovetic, den Star, bekommt man auch nicht zu sehen. Der Serbe stürmte schon für ManCity, Inter, Sevilla und Monaco. Aber der 35-Jährige kam erst Ende September nach Nikosia. Zu spät für die Conference League. Gut für Rapid. Morgen soll das Achtelfinal-Ticket gelöst werden.
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