Russland brauche jemanden wie Putin, der versuche, "den Menschen ein bisschen Würde zurückzugeben", betonte Depardieu, der im Jänner seinen Wohnsitz nach Russland verlegt hatte. Der Schauspieler nahm bekanntlich die russische Staatsbürgerschaft an und entzieht sich dadurch der vom französischen Staatspräsidenten François Hollande eingeführten Millionärssteuer.
Den Verdacht, die Auswanderung sei auch ein PR-Coup zur Wiederbelebung seiner stockenden Karriere gewesen, wies der bullige Schauspieler energisch zurück. "Das ist lächerlich, ich habe mehr als 200 Filme gedreht, wer braucht danach noch Werbung?", sagte er der Zeitung.
Putin pushte Depardieus Film "Rasputin"
Zugleich räumte Depardieu freimütig ein, dass sein letzter Film "Rasputin" aus dem Jahr 2011 ohne Hilfe Putins kaum in die Kinos gekommen wäre. Der Streifen über den sagenumwobenen Mystiker und Berater des Zaren habe Schwierigkeiten gehabt, bis er mit Putin gesprochen habe. "Ein einziger Satz des Präsidenten hat ihn aus der Sackgasse gebracht", sagte Depardieu.
Übrigens: Der Vergleich mit Papst Johannes Paul II. ist nicht ganz zutreffend. Johannes Paul war ein überzeugter Antikommunist und Unterstützer der polnischen Protestbewegung Solidarnosc. Putin hingegen bezeichnete den Zusammenbruch der Sowjetunion als eine der großen Tragödien des 20. Jahrhunderts.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.