Nach der Attacke auf den Vösendorfer Bürgermeister Hannes Koza (ÖVP) wird nun wegen des Verdachts der Körperverletzung und der gefährlichen Drohung gegen Unbekannt ermittelt. Für die am heutigen Mittwoch stattfindende Sitzung des Gemeinderats kündigte die Polizei eine spezielle Überwachung durch zivile und uniformierte Kräfte an.
Koza war am Dienstagabend verprügelt und mit dem Umbringen bedroht worden. Am Tag danach zeigt er sich beim Lokalaugenschein der „Krone“ tatkräftig wie zuvor.
Dickes Veilchen auf der rechten Gesichtshälfte
Von der nächtlichen Attacke zeugt nur noch ein dickes Veilchen auf der rechten Gesichtshälfte. Wie berichtet, wurde der ÖVP-Politiker am Dienstagabend auf dem Nachhauseweg von der Arbeit brutal niedergeschlagen.
Koza will sich nicht einschüchtern lassen
Der unbekannte Angreifer bedrohte ihm mit den Worten „die morgige Gemeinderatssitzung überlebst du nicht, du Hurenkind“. Koza will sich aber davon nicht einschüchtern lassen, zu viel steht Mittwochabend auf dem Spiel. Es geht um das Budget und Weichenstellungen für die Zukunft. Darunter auch eine geplante Anzeige für einen Ex-SPÖ-Mandatar, der die Gemeinde als Elektriker um mehr als 30.000 Euro geschädigt haben soll.
Großaufgebot der Polizei
Ein Großaufgebot der Polizei soll jedenfalls die geplanten Beschlüsse überwachen, auch zivile Einheiten sind vor Ort. Für Koza kein Grund zur Aufregung. Die Rückendeckung seiner Parteikollegen ist ihm sicher, immerhin regiert Koza die Marktgemeinde mit absoluter Mehrheit: „Der Einzige, der mich aus dem Gemeindeamt bringen kann, ist der Wähler oder Tod“, erklärt Koza bestimmt. Hass habe auch in Vösendorf keinen Platz ...
Vom Unbekannten fehlt nach wie vor jede Spur. Zwar gibt es Bilder aus Überwachungskameras, die den brutalen und hinterhältigen Vorfall zeigen, doch genaue Hinweise auf den Täter sind Mangelware.
Koza sorgte mehrere Male für Schlagzeilen
Der Bürgermeister hatte Anfang des Jahres mehrfach für Schlagzeilen gesorgt. Im Mai gewann er die vorgezogene Kommunalwahl in Vösendorf deutlich. Ausgangspunkt des Urnengangs waren Erhebungen gegen Koza, Ermittlungen wegen Untreue, Verhetzung und Amtsmissbrauchs wurden im März eingestellt. In Bezug auf den Vorwurf der Urkundenfälschung gab es eine Diversion. Der Ortschef soll im Zuge eines Rechtsstreits nach einem Tweet entstandene Kosten von der Gemeinde refundiert bekommen und eine Anwaltsrechnung selbst „korrigiert“ haben. Der Betrag von 1.129,32 Euro soll als Beratungskosten für die Anschaffung eines neuen Feuerwehrautos ausgewiesen worden sein. Koza hat die Summe zurücküberwiesen.
Bürgermeister in OÖ erschossen
Während in Deutschland zuletzt vermehrt Angriffe auf Politiker und Wahlkampfhelfer verzeichnet wurden, sind solche in Österreich selten. Für Entsetzen sorgte allerdings Ende Oktober der Mord an einem Bürgermeister im Mühlviertel. Hintergrund des Doppelmords waren jagdliche Streitigkeiten.
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