Der Physik-Nobelpreisträger und KI-Grundlagenforscher Geoffrey Hinton hat eindringlich vor den Gefahren gewarnt, die Künstliche Intelligenz der Menschheit bringen könnte. „In der nahen Zukunft könnte KI dazu verwendet werden, schreckliche neue Viren und grauenhafte tödliche Waffen zu erschaffen, die selbst entscheiden, wen sie töten oder verstümmeln“, sagte er.
Mit der KI könne man zwar hochintelligente Helfer erschaffen, die die Produktivität in fast allen Branchen steigern und somit einen wundervollen Fortschritt für die Menschheit bringen könnten, sagte der 77 Jahre alte Brite auf dem Nobelbankett zu Ehren der diesjährigen Nobelpreisträger in Stockholm. Leider bringe die rasante KI-Entwicklung aber auch viele kurzfristige Risiken mit sich.
„Keine Science-Fiction mehr“
Diese erforderten dringende und energische Aufmerksamkeit von Regierungen und internationalen Organisationen, mahnte Hinton vor den knapp 1300 Gästen. In langfristigerer Hinsicht gebe es zudem eine existenzielle Bedrohung, die entstehe, wenn digitale Wesen erschaffen würden, die intelligenter als die Menschen seien.
„Wir haben keine Ahnung, ob wir die Kontrolle behalten können“, sagte Hinton. „Wir müssen dringend erforschen, wie wir verhindern können, dass diese neuen Wesen die Kontrolle übernehmen wollen. Sie sind keine Science-Fiction mehr.“
Der an der Universität im kanadischen Toronto lehrende Hinton und der US-Amerikaner John Hopfield haben den diesjährigen Physik-Nobelpreis für grundlegende Entdeckungen und Erfindungen erhalten, die maschinelles Lernen mit künstlichen neuronalen Netzen ermöglichen. Sie wurden am Dienstag ebenso wie die anderen Nobelpreisträger feierlich ausgezeichnet.
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