Kärnten
Die leise Magie der Berge
Umgeben von der unberührten Natur und der winterlichen Stille, lädt der Advent in den Bergen Kärntens zum Innehalten ein. Tradition und Besinnlichkeit lassen Weihnachtsvorfreude aufkommen.
Bei jedem Schritt knirscht der frisch gefallene Schnee unter unseren Füßen. Frau Holle hat es gut gemeint und sich rund um den Katschberg am Nachmittag noch ein wenig ausgetobt. Sanft gleiten die Kufen des Pferdeschlittens durch die verschneite Landschaft hier oben auf 1750 Metern im Gontal. Auf dem Weg zum Katschberger Adventweg bringen uns zwei kräftige Norikerpferde gemütlich in der Kutsche zur urigen Pritzhütte, dem Ausgangspunkt. Leises Glockengeläut begleitet die beiden, ansonsten herrscht herrliche Stille, die Hektik des Alltags schwindet.
Schon alleine der Weg zum Bergadvent – man kann ihn natürlich auch zu Fuß bestreiten – sorgt für die perfekte Einstimmung auf das Kommende. Vorfreude auf das Christkind breitet sich wohlig aus. Weihnachten ist ein Gefühl, sagt man. Von Ruhe und Besinnlichkeit, denn irgendwie ist es, als würde zu Weihnachten die Zeit kurz stillstehen. Adventrituale und Traditionen sind Balsam für die Seele. Im südlichen Bundesland Österreichs findet man sie noch, die beschaulichen Adventmärkte, die weniger Trubel und mehr Besinnlichkeit bieten.
INFOS
- Der Katschberger Adventweg findet bis 25. 12. 2024 jeden Mittwoch, Freitag, Samstag & Sonntag von 14 bis 20 Uhr statt.
Infos: www.katschberg.at - Mallnitzer Bergadvent öffnet heute noch und von 20. bis 22 . 12., jeweils 14-20 Uhr, seine Tore: www.mallnitzerbergadvent.at
- Millstätter Lichtweg: bis 6. 1. 2025: www.seeundberg.at
TIPPS:
- Ferienwohnungen am Altersberg bei Familie Preis: www.allesbauer.at
- Alpakawanderungen Familie Stauder: www.bauernhof-stauder.at
- Urlaub am Bauernhof in Kärnten: www.urlaubambauernhof.at/de/kaernten
ALLGEMEINE INFOS KÄRNTEN: www.kaernten.at
Hoch oben in den Bergen hat es sich der Katschberger Adventweg zur Aufgabe gemacht, den Besuchern wieder die ursprüngliche Bedeutung von Weihnachten näherzubringen. Kein Kommerz oder Kitsch liegt in der Luft, kein greller Lichterglanz der Konsumwelt, sondern das sanfte Leuchten der Laternen am Wegesrand, der Klang alter Weihnachtslieder und die Wärme der Feuerstellen entlang des rund 2,5 km langen Weges von Hütte zu Hütte.
Viel Zeit mitbringen
„Gute Schuhe, warme Kleidung und viel Zeit braucht man hier oben“, erzählt Markus Ramsbacher, Geschäftsführer der Region Katschberg Lieser-Maltatal, über den Bergadvent, der 2016 ins Leben gerufen wurde. Ohne Kaufzwang, dafür mit liebevoll restaurierten Heustadln, in denen unter Mithilfe von regionalen Vereinen und Künstlern Geschichten erzählt, gebastelt, gesungen und musiziert wird. Touristisch hat es natürlich auch für eine gut gebuchte Adventzeit in der Region gesorgt, wie auch Wirt Josef Kerschhaggl vom Bacher Alpengasthaus bestätigt. Aber von Overtourismus ist man weit entfernt.
Wie auch beim Mallnitzer Bergadvent im Mölltal, der die Besucher in eine naturverbundene Adventstimmung eintauchen lässt. Klein, aber fein werden an den liebevoll dekorierten Adventständen handgefertigte Produkte wie Christbaumschmuck und regionale Spezialitäten verkauft. Im BIOS Nationalparkzentrum wartet unter anderem eine Wichtelwerkstatt und ein Christkindlpostamt auf die Kinder. Auch ein Abstecher zum Millstätter Lichtweg empfiehlt sich bei Dunkelheit. Da hat zum Beispiel die mächtige Linde im Innenhof des Stifts Millstatt sagenhafte Geschichten auf Lager.
Sehnsucht nach dem Ursprünglichen
Die großen Massen gibt es auch im beschaulichen Trebesing und bei Familie Preis vulgo Nicklbauer nicht. Rosemarie und Heinrich Preis vermieten auf ihrem 300 Jahre alten Bauernhof seit 50 Jahren Zimmer, heute sind es sieben kleinere bis mittlere Ferienwohnungen, und sie sind zu ihren Wurzeln zurückgekehrt, besinnen sich auf das, was sie ausmacht – Urlaub am Bauernhof. Authentisch, unter Gleichgesinnten und im Rhythmus des bäuerlichen Alltags.
So steht neben dem selbst gebackenen Reindling von Rosemarie in der Vorweihnachtszeit natürlich das Kletzen- und das Apfelbrot auf dem Tisch. Fürs Keksebacken hat die Lateinprofessorin am Gymnasium nach der Schule auch noch Zeit. Bauer Heinrich nimmt die Gäste gerne mit in den Wald hinaus. „Man braucht nicht viel zu verändern und neu zu erfinden. Menschen sehnen sich nach dem Ursprünglichem“, schmunzelt er. So wird man die Kärntner Nudeln der Familie auch nicht mit Mozzarella-Füllung auf dem Bauernmarkt in Spittal finden, sondern traditionell mit Topfen und Kartoffeln oder Fleischfülle.
Etwas untypisch für einen heimischen Urlaub am Bauernhof sind die Tiere, die sich auf der ehemaligen Kuhweide der Familie Stauder befinden. Aber dafür umso flauschiger, denn hier dreht sich alles um Hirschbergalpakas, die Christian Stauder mittlerweile auch züchtet. Die Tiere fühlen sich nicht nur in den Anden, sondern sichtlich auch hier am Hühnersberg in der Gemeinde Lendorf mit Blick auf den Millstätter See wohl.
Geführte Wanderungen mit den feinfühligen Zeitgenossen stehen auf dem Programm. In der Adventzeit geht die Route vorbei an einem Christkindl-Postkasten, schließlich will der eine oder andere Wunsch noch deponiert werden. „Lucky“ schreitet gemütlich neben einem her und folgt „Nero“, dem Anführer der heutigen Runde. „Jedes Tier hat seinen eigenen Charakter“, schmunzelt Christian. Gemein ist aber allen, dass sie eine große Portion Ruhe ausstrahlen. Die auch auf stressgeplagte Städter übergeht.
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