Prozess um Bitte, Danke und Gemüse: Zwei Kärntner Kleinkindpädagoginnen sollen ihre Schützlinge drangsaliert und gedemütigt haben – etwa mit dem Zwang, Gesundes zu essen!
Wegen Quälens ihrer Schützlinge sitzen zwei Kärntner Kleinkindpädagoginnen vor Richterin Sabine Götz. Die ehemalige Leiterin und ihre Stellvertreterin einer Einrichtung nahe Klagenfurt sollen die Ein- bis Dreijährigen unter anderem zum Essen gezwungen, an den Haaren gerissen oder nicht rechtzeitig aufs Töpfchen gesetzt haben. Zudem hätte es Demütigungen gegeben: „Du bist eklig“, soll es geheißen haben, als sich ein Mäderl einnässte.
Pädagoginnen streiten alles ab
„Alles nicht wahr“, beteuern die Erzieherinnen. Und eine lächelt, wenn sie von „ihren“ Kindern redet: „Es gibt keine problematischen Kinder, nur Herausforderungen!“ Die hätten etwa darin bestanden, dass manche Zwerge noch nie Gemüse gegessen hätten. „Da habe ich schon gesagt, das probieren wir und spucken nicht gleich alles aus! Ich bin auch der Meinung, dass Kinder Bitte und Danke lernen sollen – und grüßen. Aber solche Werte sind offenbar nicht mehr zeitgemäß.“
Zeugen berichten, sie hätten nie Misshandlungen gesehen – wohl aber sei es in der Wichtelgruppe streng zugegangen: „Ein Mädchen würgte, erbrach die Suppe und bekam einen neuen Teller hingestellt“, schluchzt eine Kollegin. So ein Umgang mit Kindern mache sie sehr betroffen, erklärt sie ihren Tränenausbruch.
Urteile erst nächstes Jahr
Emotional geht es auch vor dem Verhandlungssaal zu, wo sich Eltern austauschen: „Das ging lange so; solche bösen Weiber“, schimpft ein Mann, während eine Mutter „schauen“ wollte, ob es sich um „ihren“ Kindergarten handelt. „Zum Glück nicht.“ Eine andere hält die Vorwürfe nicht für „schwarze Pädagogik: Die haben’s sicher gut gemeint.“ Die Urteile fallen erst 2025.
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