„Krone“-Kommentar

Kein Fluchtgrund – kein Asyl

Analysiert für die „Krone“: Andreas Mölzer

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Die Assad-Diktatur in Syrien ist Geschichte, und jene Millionen von Syrern, die vor den Folterknechten dieser Diktatur ins Ausland geflüchtet sind – allein etwa hunderttausend nach Österreich und eine Million nach Deutschland -, können aufatmen.

EINERSEITS erklären uns nun die heimischen Beschwichtigungshofräte aus Politik und Medien, dass diese Menschen längst noch nicht heimkehren können, da Syrien nach wie vor nicht sicher ist.

ANDERERSEITS ist es eine Tatsache, dass der eigentliche Grund für ihre Flucht und damit auch für die Zuerkennung des Asylrechts in Österreich die Verfolgung durch die gestürzte Diktatur war.

Und beim Wegfall des Fluchtgrunds erlischt nach österreichischen und auch nach europäischen Gesetzen das Recht auf Asyl. Die Rückführung der syrischen Flüchtlinge in ihre Heimat kann also nur noch eine Frage der Zeit sein – je nachdem, wann das Land eben relativ sicher ist.

Und dazu muss man sich klarmachen, dass diese Gäste es sich keineswegs aussuchen können, ob sie bleiben oder gehen. Und überdies sollte man sich auch daran erinnern, dass die meisten von ihnen illegal zu uns gekommen sind, nämlich über eine Reihe sicherer Drittstaaten, wo sie eigentlich ihren Asylantrag hätten stellen müssen. Und nun sollten sie – so ist zumindest zu hoffen – der Verpflichtung nachkommen, ihre zerstörte Heimat wieder aufzubauen.