Er zog tiefe Spuren

„Salzbaron“ Androsch und das geliebte Ausseerland

Steiermark
11.12.2024 20:48

Hannes Androsch war der Steiermark tief verbunden. Erst vor wenigen Wochen konnte er eine Gondelbahn auf den Loser eröffnen. In Leoben sorgte er für Hunderte Arbeitsplätze.

Hof halten ist auch an einem Biertisch möglich. Als „Krone“-Redakteur Jörg Schwaiger dieses Jahr beim Altausseer Kirtag das Gespräch mit Hannes Androsch suchte, fand er sich in einer honorigen Runde aus Bürgermeistern, Unternehmern und Vereinsobleuten wieder. Im Mittelpunkt stand eindeutig der „Salzbaron“.

Eine kleine Episode, die aber stellvertretend dafür steht, wie Androsch dem Ausseerland über Jahrzehnte verbunden war und wie er diese besondere Region prägte. Stets sprach er von zwei Brotbergen: dem Sandling, wo seine Salinen AG Salz abbaut. Und dem Loser, wo er Haupteigentümer der Bergbahnen war.

Sein letztes Vermächtnis im Ausseerland: die neue Loser-Gondelbahn. (Bild: Jauschowetz Christian)
Sein letztes Vermächtnis im Ausseerland: die neue Loser-Gondelbahn.

Ehrenbürger und Ehren-Trommelweib
Hier kämpfte er jahrelang für eine neue Gondelbahn. Dass es lokalen Widerstand gab, ließ Androsch grollen: Als „öko-diktatorisch“ bezeichnete er die Projektgegner. Doch der Unternehmer bewies einen langen Atem, am 25. Oktober des heurigen Jahres wurde die Bahn offiziell eröffnet, seit wenigen Tagen bringt sie Skifahrer auf die Pisten.

„Die Panoramabahn war eines seiner Lieblingsprojekte“, sagt Altaussees Bürgermeister Gerald Loitzl in einer ersten Reaktion zur „Krone“. Vom Ableben des Ex-Politikers zeigt sich der Ortschef tief betroffen: „Ich habe erst kürzlich bei einem Fest in Bad Ischl einen Nachmittag mit ihm verbracht.“ Androsch ist Ehrenmitglied der Ausseer Trommelweiber und Ehrenringträger der Gemeinde Altaussee, in der er auch das bei Hollywood-Promis beliebte Hotel Mayrlife errichtete – dieses gehört aber längst seinen Töchtern.

Machtkampf bei AT&S gewonnen
Wirtschaftlich prägte der Industrielle auch Leoben, hier hat der von ihm erworbenen Leiterplattenhersteller AT&S seinen Sitz. Dieser wurde jüngst um 500 Millionen Euro ausgebaut! Bis zuletzt mischte er als Aufsichtsratsvorsitzender aktiv mit, wie heuer der gewonnene Machtkampf mit Ex-Chef Andreas Gerstenmayer bewies. Verbunden war Androsch als langjähriger Vorsitzender des Unirats auch der Montanuniversität Leoben.

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