FBI ermittelt

Drohnensichtungen stellen US-Behörden vor Rätsel

Web
12.12.2024 07:41

Drohnensichtungen geben den Bewohnern und Behörden des US-Bundesstaates New Jersey Rätsel auf. Seit Wochen werden dort und in angrenzenden Regionen nachts Dutzende unbemannte Fluggeräte beobachtet – einige davon sogar im Luftraum über Militärbasen. „Sobald man sie zu Gesicht bekommt, werden sie dunkel“, sagte der Gouverneur von New Jersey, Phil Murphy. „Wir nehmen die Situation extrem ernst.“

Videos der mysteriösen hellen Lichter am Himmel verbreiten sich rasant in den sozialen Medien und sorgen für hitzige Spekulationen. Die Theorien im Netz reichen von Spionage über geheime Militärübungen bis hin zu außerirdischem Leben.

Über Bernardsville wurden am 5. Dezember mehrere mutmaßliche Drohnen gesichtet. (Bild: Krone KREATIV/AP/Brian Glenn)
Über Bernardsville wurden am 5. Dezember mehrere mutmaßliche Drohnen gesichtet.

Die Drohnen seien größer als die Modelle, die üblicherweise von Hobbyisten genutzt werden, erklärten Behördenvertreter und Augenzeugen laut Medienberichten. Auch nahe dem Golfplatz des designierten US-Präsidenten Donald Trump in Bedminster wurden demnach Flugobjekte gesichtet.

Pentagon beschwichtigt, FBI ohne Antworten
Die Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums, Sabrina Singh, erklärte in Washington, dass es sich nicht um amerikanische Militärdrohnen handle – das Pentagon habe zum jetzigen Zeitpunkt außerdem „keine Beweise dafür, dass diese Aktivitäten von einer ausländischen Organisation oder von einem Gegner ausgehen“. Örtliche Strafverfolgungsbehörden würden in der Sache ermitteln und US-Militäreinrichtungen seien „zu keinem Zeitpunkt“ bedroht gewesen.

Auch die Bundespolizei FBI hat sich eingeschaltet – bisher ohne offizielle Ergebnisse. „Wir ermitteln, aber ich habe noch keine Antwort darauf, wer dafür verantwortlich ist, und ob eine oder mehrere Personen hinter diesen Drohnenflügen stecken“, sagte FBI-Vertreter Robert Wheeler auf Nachfrage eines Abgeordneten aus New Jersey während einer Anhörung zum Thema im US-Kongress. Wheeler zufolge wurden dem FBI mehr als 3000 Sichtungen gemeldet.

Forderung nach befristetem Notstand
Jon Bramnick, Republikaner im Senat des Bundesstaates, forderte angesichts der wachsenden Besorgnis sofortiges Handeln. „New Jersey sollte einen befristeten Notstand ausrufen und alle Drohnen verbieten, bis die Öffentlichkeit eine Erklärung für diese zahlreichen Sichtungen erhält“, erklärte Bramnick.

Zahlreiche Bürgermeister aus den betroffenen Regionen verlangten zudem Antworten von der Regierung von New Jersey. Gouverneur Murphy versicherte auf der Plattform X, es bestehe derzeit keine bekannte Bedrohung für die Öffentlichkeit. Man arbeite jedoch eng mit Bundes- und Sicherheitsbehörden zusammen. In diesem Zusammenhang habe er auch mit US-Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas gesprochen, erklärte Murphy.

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