Lille schlug heuer schon die ganz Großen Europas – und doch schnupperte Sturm in Frankreich beim 2:3 kurz an der Sensation. Die Aufholjagd blieb aber unbelohnt. Der Meister verabschiedet sich voller Stolz in den Urlaub.
Die „Krone“ berichtet aus Lille
Die Statue auf der „Säule der Göttin“ am Grand Place, dem Hauptplatz in Lille, war anlässlich des 80-Jahre-Jubiläums des Klubs mit einem weißen Trikot und einer Lille-Fahne geschmückt. So begrüßten die Lille-Fans ihre Gäste. Rundherum tummelten sich in der Altstadt einige Sturm-Anhänger. 400 Enthusiasten reisten diesmal mit nach Frankreich, wollten ihre Mannschaft zum Jahresabschluss noch einmal kräftig unterstützen. Eine Truppe, die erneut ohne Hauptsponsor auf der Brust auflaufen musste.
Weil Bier-Werbung am Trikot in Frankreich verboten ist, der Puntigamer-Schriftzug am Dress abgedeckt werden musste. Auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig. Wie das hohe Tempo der Franzosen im Spiel, mit dem Sturm arge Probleme hatte. Erste richtig heikle Situation? In der 16. Minute, als Verteidiger Geyrhofer Lille-Wirbelwind Sahraoui vermeintlich zu Fall brachte. Schiri Kabakov entschied sofort auf Strafstoß, wurde dann aber vom VAR zur Überprüfung geschickt, wo auch der Bulgare erkannte, dass es sich eher um eine Schwalbe gehandelt hat.
Sturm hatte in der Folge Glück, agierte viel zu passiv und ließ die Franzosen ungehindert ihr Spiel aufziehen. Dies sollte sich rächen: Weil Stankovic und Geyrhofer den pfeilschnellen Sahraoui nicht in den Griff bekamen, dieser eiskalt zum 1:0 (38.) abschließen konnte.
Als alle mit dem Pausenpfiff rechneten, wurde es noch richtig heiß: Erst traf Bakker (nach Ballverlust von Yalcouye und Missverständnis zwischen Wüthrich und Lavalee) zum 2:0 für Lille (45.+2), gleich darauf sorgte wiederum Kiteishvili noch für Sturms Anschlusstreffer: Nach Zuspiel von Chukwuani hämmerte der Georgier den Ball zum 1:2 (45.+4) unter die Latte. Sturm schöpfte Mut
Ein perfekter Start
Und wie! Sturm kam völlig geladen aus der Pause – und wurde prompt belohnt – dank den „Super-Dänen“: ideales Zuspiel von Böving auf Torjäger Biereth – 2:2 (47.). Was für eine Aufholjagd. Es roch plötzlich nach einer Sensation. Das Spiel war offener, Sturm setzte Nadelstiche, wurde gefährlicher. Doch Haraldsson ließ den Traum vom zweiten Königsklassen-Sieg in Folge doch noch platzen -2:3 (82.).
„Ich bin trotzdem stolz“, sagte Sturm-Boss Christian Jauk, „wir sind gegen ein Weltklasseteam zurückgekommen und haben Chancen auf das dritte Tor gehabt! Es hat nur das Quäntchen Glück gefehlt.“
„Im ersten Moment sind wir schon niedergeschlagen, weil mehr drinnen war“, so Sportchef Michael Parensen, „aber der Stolz wird bald überwiegen.“ Wann er eine Trainerentscheidung trifft? „Jetzt wird erst einmal abgeschaltet, dann werden wir das in den nächsten Tagen zusammen entscheiden.“
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