Video offenbart:

Solche „Drogenküchen“ machten Assad reich

Ausland
12.12.2024 12:15

Syrische Rebellen haben eine geheime Produktionsstätte für das „Kokain der Armen“ entdeckt: Videos aus der „Drogenküche“ des Assad-Regimes machen seither die Runde in den sozialen Medien – und geben Einblick, mit welchen Mitteln sich die Assad-Familie ihren Luxus und den Krieg finanzierte.

Ein Video in sozialen Medien, das am Mittwoch veröffentlicht wurde, soll ein angebliches Lagerhaus in Syrien zeigen, das mit Unmengen Pillen Captagon gefüllt ist. Das große Gebäude soll sich Berichten zufolge auf dem Gelände einer Militäreinheit in der Nähe von Damaskus befinden, die von Assads Bruder Maher kommandiert wurde. Die genaue Lage des Gebäudes ließ sich bisher aber nicht unabhängig verifizieren.

„Eine der größten Produktionsstätten“
Eine Stimme im Video kommentiert, dass dies „eine der größten Produktionsstätten für Captagon-Pillen“ sei. Zu sehen sind große Mengen an Tabletten, die teils einfach auf dem Boden herumliegen, sowie Ausrüstung zur Herstellung von Drogen.

Sollte sich dieser Fund unabhängig bewahrheiten, würde das die Behauptungen der Vereinigten Staaten und anderer Länder untermauern, dass das Assad-Regime aktiv in den Export der Droge involviert war.

Das Assad-Regime in Syrien soll sich über Jahre hinweg eine der lukrativsten und gefährlichsten Drogenmärkte der Welt aufgebaut haben. Captagon, bekannt als „Kokain der Armen“, soll Baschar al-Assads Regierung jährlich Milliarden eingebracht und Syrien zur globalen Drehscheibe für den Export der Droge gemacht haben.

Einnahmen flossen teils direkt in Kriegskasse
Captagon galt, in Anlehnung an die mexikanischen Drogenkartelle, lange als das Rückgrat von Assads „Narco-Staat“. Im Jahr 2021 soll Syrien durch den Export der Droge über 5 Milliarden US-Dollar (etwa 4,6 Milliarden Euro) eingenommen haben.

Die Einnahmen flossen direkt in die Kriegskasse des Regimes, kontrolliert durch Assads Bruder Maher al-Assad und dessen vierte Panzerdivision – auch bekannt als „Captagon-Division“. Diese koordinierte die Produktion und Schmuggelnetzwerke und importierte Rohmaterialien aus Nachbarländern wie dem Irak. Aber auch den immensen Luxus konnte der Clan damit finanzieren.

Drogensumpf schwappte auch über Europa
Die Droge erreichte nicht nur den Nahen Osten, sondern auch Europa. So wurden 2020 in Italien 84 Millionen gefälschte Captagon-Pillen beschlagnahmt – ein Fund im Wert von einer Milliarde Euro. Auch die Golfstaaten litten stark unter dem illegalen Handel, wobei Saudi-Arabien die Hälfte aller globalen Captagon-Beschlagnahmungen zwischen 2012 und 2021 ausmachte.

Assad-Sturz lässt Produktion einbrechen
Der Rückgang der Captagon-Produktion begann mit der zunehmenden Isolation des Assad-Regimes. Die Einnahme syrischer Produktionsstandorte durch islamistische Rebellen sowie die Flucht der Assad-Familie nach Russland sollen die Produktionskapazitäten massiv eingeschränkt haben. Westliche und arabische Geheimdienstkreise berichten, dass die Herstellung um bis zu 90 Prozent eingebrochen ist.

Dennoch könnten neue Akteure die entstandene Lücke füllen: Iran-treue Milizen, insbesondere im Irak und Libanon, könnten laut Sicherheitsexperten die Produktion wieder aufnehmen, um Einnahmen für ihre Aktivitäten zu sichern.

Captagon eine bleibende Gefahr
Obwohl die Assad-Ära in Syrien möglicherweise ihrem Ende entgegengeht, bleibt Captagon eine Bedrohung. Experten warnen vor einer möglichen Wiederbelebung der Produktion durch neue Akteure, während der Krieg und die wirtschaftlichen Krisen in der Region weiterhin Nährboden für den Drogenhandel bieten.

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