Fragen und Antworten

Habe ich einen Bandscheibenvorfall?

Gesund
14.12.2024 05:38

Am häufigsten tritt die Erkrankung zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf. Diese kann starke Schmerzen verursachen oder aber auch symptomlos verlaufen. Dr. Christian Mate, Arzt für Allgemeinmedizin, hat hier und auf KroneMED alle Informationen und Anlaufstellen für Betroffene parat.

Der Bandscheibenvorfall ist Folge einer Fehl- und Überbelastung der Wirbelsäule. Mögliche Symptome sind Rückenschmerzen, die in Arme oder Beine ausstrahlen sowie manchmal auch Gefühlsstörungen und Lähmungserscheinungen. In der Behandlung stehen meist Bewegungsübungen sowie schmerzlindernde, entzündungshemmende Medikamente an erster Stelle – nur selten ist eine Operation erforderlich.

Gut zu wissen

Ein Bandscheibenvorfall kann durch verschiedene Risikofaktoren begünstigt werden. Dazu zählen das Alter, Bewegungsmangel, Übergewicht, einseitige Belastungen, das Heben schwerer Gegenstände sowie ruckartige Bewegungen. Auch eine genetische Vorbelastung kann das Risiko erhöhen.Die Symptome eines Bandscheibenvorfalls hängen davon ab, welcher Bereich der Wirbelsäule betroffen ist.

Bei einem Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule treten typischerweise folgende Beschwerden auf:

  • Stechende Schmerzen im unteren Rücken, die bis in die Zehen ausstrahlen können
  • Empfindungsstörungen wie Taubheit oder Kribbeln
  • Muskelschwäche oder Lähmungserscheinungen in den Beinen
  • Verstärkung der Schmerzen durch Husten oder Niesen
  • In schweren Fällen können Harn- oder Stuhlinkontinenz auftreten

Ein Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule zeigt sich hingegen oft durch:

  • Nackenschmerzen mit möglicher Ausstrahlung in die Finger
  • Taubheitsgefühle in Armen und/oder Fingern
  • Muskelschwäche oder Lähmungserscheinungen in den Armen
  • Kopfschmerzen oder Schwindel

Ein Arztbesuch ist dringend erforderlich, wenn Gefühlsstörungen im Anal- oder Genitalbereich auftreten, die Kontrolle der Blasen- oder Darmfunktion beeinträchtigt ist oder es zu Muskelschwäche in Armen oder Beinen kommt. Solche Symptome deuten auf eine ernsthafte Beeinträchtigung der Nerven hin und erfordern eine sofortige medizinische Abklärung.

So hilft Ihr Allgemeinmediziner
Von einem Bandscheibenvorfall spricht man, wenn der Gallertkern der Bandscheibe den äußeren Faserring durchbricht. Dies kann langsam oder plötzlich geschehen. Durch das austretende Gewebe kann es zu einem Druck auf die Wurzeln der aus dem Rückenmark austretenden Nerven oder auf das Rückenmark selbst kommen. Ihr Hausarzt kann in den meisten Fällen durch ein ausführliches Gespräch und eine körperliche Untersuchung ohne große Hilfsmittel gut abschätzen, ob es Sinn macht, Sie zu einer Untersuchung mittels MRT (Magnetresonanztomografie) der Wirbelsäule zu schicken.

Meist kommt es in der Lendenwirbelsäule zu heftigen, ausstrahlenden Schmerzen, wenn Bandscheibengewebe „austritt“, da Nerven gereizt werden. (Bild: www.axelkock.de/stock.adobe.com)
Meist kommt es in der Lendenwirbelsäule zu heftigen, ausstrahlenden Schmerzen, wenn Bandscheibengewebe „austritt“, da Nerven gereizt werden.

Lediglich bei Warnzeichen, die zum Beispiel auf eine akute Schädigung des aus dem Rückenmark austretenden Nerven hinwiesen, wird Ihr Hausarzt unmittelbar weiterführende Untersuchungen veranlassen. In der Regel wird Ihnen Ihr Arzt jedoch zunächst eine schmerz- und entzündungshemmende Therapie und unter Umständen eine Physiotherapie verschreiben.

Am Wochenende und/oder in der Nacht steht Ihnen zudem bei gesundheitlichen Fragen auch das Gesundheitstelefon 1450 zur Verfügung. Zu häufigen Gesundheitsthemen in der Hausarztpraxis können Sie sich außerdem unter kronemed.at informieren. Im Internet steht Ihnen mit dem Gesundheitsportal unter gesundheit.gv.at ein umfassendes Info-Angebot zur Verfügung. Auch ist Ihre Apotheke, neben Ihrem Arzt, Ansprechpartner, wenn es um die Medikamenteneinnahme geht. Hier können Sie sich über den Einsatz pflanzlicher Heilmittel beraten lassen.

(Bild: weerayut/stock.adobe.com)

Ihr Facharzt als weiterführende Stelle 
Wenn eine Behandlung mit Physiotherapie oder Medikamenten nicht angeschlagen hat, Sie täglich an Beschwerden leiden und die Lebensqualität eingeschränkt ist, wird Ihr Hausarzt Sie an einen Wirbelsäulenspezialisten (Facharzt für Orthopädie oder Neurologie) überweisen. Sollte schwerwiegende Einschränkungen der Museklkraft, die aktut aufgetreten sind und in ihrem Ausmaß zunehmen (siehe Infokasten) sollte so rasch wie möglich operiert werden. Ebenfalls sollte eine Operation  in Erwägung gezogen werden bei medikamentös nicht beherrschbaren Schmerzen und Einschränkungen der Muskelkraft, wenn auch die Bildgebung (MRT) entsprechende Veränderungen zeigt.

Für einen anhaltenden Therapieerfolg nach Bandscheibenvorfall bzw. -operation ist eswichtig, bei einer stationären oder ambulanten Rehabilitation Maßnahmen zur Nachsorge (Rückengymnastik) zu erlernen. Den Reha-Antrag füllen Sie ambesten gemeinsam mit Ihrem Hausarzt aus.

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Auf KroneMED finden Sie alles zu Ihrem Krankheitsbild und erfahren direkt, welche Anlaufstelle die richtige für Ihre Beschwerden ist. Klicken Sie sich durch die übersichtliche und interaktive KroneMED-Navi.

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