Die Draustadt möchte auf die Unterbringung von Betroffenen in Wohnungen und eine Betreuung setzen. Das Konzept stößt allerdings bei einigen selbsternannten Experten auf große Kritik.
„Housing First“ ist ein internationales Projekt zur Unterbringung von Wohnungs- und Obdachlosen. Statt die Betroffen in eigenen Obdachlosenheimen aufzufangen, wird bei dem Konzept eine Wohnung vermittelt und eine Sozialbetreuung angeboten. Auch das österreichische Sozialministerium will diesem Konzept nun den Vorrang geben.
In Kärnten haben Volkshilfe und Caritas den Zuschlag für die Umsetzung erhalten. In Villach wird mit einem privaten Wohnungsanbieter „Housing First“ bereits umgesetzt. „Bisher haben wir schon wohnungslosen Menschen mit kleinen Wohnungen und Betreuung durch Sozialarbeiter geholfen. Nun wird dieser Ansatz ausgebaut“, erklärt Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser.
Im Rahmen des Projektes erhalten die Klientinnen und Klienten für mindestens sechs Monate eine Sozialbetreuung. Sandriesser: „Wir halten dies, wie viele Experten weltweit, für einen menschenwürdigen Ansatz.“ Das Konzept sorgt aber für Kritik. Die Hürden für Betroffene, sich Hilfe zu holen, sei zu hoch und würde abschrecken. Es brauche Notzimmer, ähnlich einem Heim, um allen zu helfen, wird behauptet.
„Jeder soll ein Dach über dem Kopf und Betreuung haben“
Kritik, die Sandriesser zurückweist: „In unseren Notschlafzimmern handhaben wir das bereits so, dass unsere Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter vor Ort sind, um auf Wunsch Hilfestellung anzubieten. Housing First ist ein niederschwelliges Angebot. Unser Ziel ist es, Menschen in schwierigen Situationen sich nicht selbst zu überlassen. Wir wollen jedem Villacher und jeder Villacherin ein Dach über dem Kopf plus das Angebot der Begleitung durch einen Sozialarbeiter für sechs Monate bieten.“
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