Schönste Wanderrouten

Verstecktes Naturjuwel in Andelsbuch

Vorarlberg
13.12.2024 14:00

Zwischen den Ortschaften Andelsbuch und Egg im Bregenzerwald hat sich der Brühlbach tief in das Schiefergestein gegraben. So sind mit der Zeit mehrere wildromantische Wasserfälle entstanden.

Die Ortschaft Andelsbuch befindet sich ziemlich genau in der Mitte des Bregenzerwaldes, auf weitem, offenem Talboden. Der Einsiedler Diedo ließ sich dort Mitte des 11. Jahrhunderts nieder und errichtete eine Zelle sowie ein Bethaus. Er stammte vermutlich aus dem Geschlecht der Grafen von Bregenz. Urkundliche Erwähnung fand der Ort erstmals Mitte des 12. Jahrhunderts. Rund um den Ort erstreckt sich eine geologische Zone, die das Wachsen von Buchen begünstigt. Darauf weisen auch die Namen Andelsbuch und des Ortsteils Bersbuch hin. Der Ausgangspunkt für die heutige Tour ist direkt bei der Pfarrkirche zu den Heiligen Petrus und Paulus. Das Gebäude wurde unter dem Barockmeister Ignaz Beer in den Jahren 1715 bis 1720 errichtet, Mitte des 19. Jahrhunderts neuromanisch umgebaut und zwischen den Jahren 1997 und 2000 neu gestaltet.

Tipps & Infos

Typ: landschaftlich sehr interessanter Rundweg
Dauer: ein bis eineinhalb Stunden
Ausgangspunkt: Kirche Andelsbuch
Ausrüstung: Laufschuhe mit sehr guter Profilsohle (wasserfest), dem Wetter angepasste Kleidung
Einkehr: in Andelsbuch in größerer Zahl vorhanden Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 850 (z. B.: ab Dornbirn bis Andelsbuch Volksschule)
Anmerkung: der Weg wird im Winter nicht gewartet und sollte daher nur bei trockener Witterung begangen werden

Links des Sakralgebäudes befindet sich ein Schild, das die Richtung zu den Brühlbach-Wasserfällen weist. Im ersten Abschnitt folgt man dem Radweg, der bis nach Egg verläuft. Dieser führt unter anderem an der Volksschule Andelsbuch und an einem Spielplatz vorbei. Schließlich kommt man zur Parzelle Heidegg, wo man der Ausschilderung folgend auf einen Wiesenweg abbiegt, der unter dem Viadukt hindurchführt. Entlang eines schmalen Bächleins geht es bis zu einer kleinen Brücke. Dort zweigt man rechts zu den Wasserfällen ab. Der Weg wird im Winter nicht gewartet und sollte daher am besten nur bei trockener Witterung begangen werden. Der Dorfbach, bekannt als Brühlbach, hat sich im Verlauf einer sehr langen Zeitspanne zwischen Andelsbuch und Egg tief in das Schiefergestein eingegraben. So entstanden die schönen Wasserfälle – eine versteckt gelegene landschaftliche Besonderheit.

Rückzugsort für die scheue Wasseramsel
Der Brühlbach entspringt in den Hängen oberhalb von Andelsbuch und fließt durch das Dorf in Richtung der Bregenzer Ache. Das klare, saubere Wasser macht ihn zu einem Rückzugsort für Tiere wie die Wasseramsel. Der gut getarnte und scheue Vogel ist nicht leicht zu entdecken, doch wer eine Weile am Ufer des Baches ausharrt, bekommt ihn mit etwas Glück zu sehen. Die Wasseramsel ist der einzige Singvogel, der als echter Wasservogel bezeichnet werden kann. Fast die gesamte Nahrung wird tauchend erbeutet. In klaren und sauberen Fließgewässern gehen die Tiere auf Jagd nach Wasserinsekten, Würmern und mitunter kleinsten Fischen.

(Bild: Bergauer Rubina)

Die Gewöhnliche Schneebeere, auch bekannt als Knallerbsenstrauch (wegen des Geräusches, das die Früchte beim Zerdrücken erzeugen), ist ein robuster und winterharter Strauch aus der Familie der Geißblattgewächse. Ursprünglich in Nordamerika beheimatet, wurde sie in Europa als Zier- und Heckenpflanze eingeführt. Der Strauch wächst bis zu zwei Meter hoch und hat kleine, ovale, grüne Blätter, die im Herbst abfallen. Die Pflanze blüht von Juni bis September mit zarten rosa-weißen, glockenförmigen Blüten, die Bestäuber wie etwa Bienen anziehen. Im Herbst trägt die Schneebeere ihre typischen weißen, kugeligen Früchte, die bis in den Winter hinein gut sichtbar bleiben. Die Beeren sind leicht giftig und für den Menschen ungenießbar, während sie einigen Tieren als Nahrung dienen. Die Pflanze ist äußerst pflegeleicht und gedeiht selbst auf nährstoffarmen Böden, weshalb sie auch häufig in Gärten, Parks oder zur Begrünung von Böschungen verwendet wird. 

Während andere Vögel vor der Kälte und dem Schnee in den Süden flüchten, harrt die Wasseramsel so lange aus, bis der Bach gänzlich zugefroren ist. Erst dann muss sie weichen und sucht nach eisfreien Fließgewässern. Der Winter am Fluss kann sehr hart sein, doch selbst bei minus 40 Grad Celsius tauchen die Vögel im Wasser nach Nahrung. Durch ihr dichtes, eingefettetes Gefieder sind sie vor Kälte und Nässe geschützt. Das Lied der Wasseramsel erklingt vor allem im Winter, von Dezember bis Februar. Es ist ein abwechslungsreiches Zwitschern, Murmeln und Pfeifen, welches trotz des Rauschens eines Fließgewässers auch noch in 50 Meter Entfernung zu hören ist. Im Bereich des Brühlbachs hat der Vogel ein nahezu ideales Habitat gefunden.

Auf einem schmalen Pfad sowie auf eigens angelegten Stegen geht es durch die kleine Schlucht an den Wasserfällen vorbei auf eine große Wiese. Zwei Routen sind nun ausgeschildert: Entscheidet man sich für den „Familienweg“, dann geht man ein kurzes Stück aufwärts und folgt dem Pfad an einem Gehöft vorbei. Schließlich gelangt man wieder auf den Radweg, der retour zur Kirche führt.

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