Es wird wieder teurer

Autofahren als Luxus: Was sich 2025 alles ändert

Kein neues Jahr ohne neue Belastungen für Kfz-Besitzer. Allen voran die Anhebung der CO₂-Bepreisung werden Herr und Frau Österreicher in der Geldbörse spüren – Diesel und Benzin sind wieder teurer. Ein Überblick.

Die beiden großen Automobilklubs ÖAMTC und ARBÖ haben sich schon einen Überblick verschafft, was mit dem Jahreswechsel auf die Autofahrer zukommt. Kurz zusammengefasst: Je mehr Emissionen das Fahrzeug ausstößt, desto teurer wird es.

Im Fokus der Debatte steht auch der regionale Klimabonus, der bei der Einführung als Ausgleich für die CO₂-Bepreisung gedacht war. Aufgrund der angespannten Budgetlage im Bund könnte es jedoch zu einer Reduktion oder gar Abschaffung der Förderung kommen, ein fataler Schritt!

Zitat Icon

Ohne den regionalen Klimabonus wäre die erhöhte CO₂-Bepreisung nichts anderes als eine schlecht versteckte Mineralölsteuererhöhung, deren Einnahmen wieder direkt in das allgemeine Budget fließen.

(Bild: ÖAMTC/Postl)

Martin Grasslober, ÖAMTC-Wirtschaftsexperte

Während, wie berichtet, der Aufschlag bei der Pendlerpauschale geklärt wurde – und per 1. Jänner das amtliche Kilometergeld einheitlich auf 50 Cent erhöht wird – sorgen die zu erwartenden Mehrbelastungen für Autofahrer für wenig Freude. Berufstätige, die auf ihr Auto angewiesen sind, müssen nämlich trotz aller Versprechungen noch tiefer in die Tasche greifen.

Die Fahrzeugbesitzer sind also weiterhin die „Melkkühe“ der Nation, während künftig, ab dem zweiten Kilometer an Fahrtstrecke, auch Radfahrer in den Genuss des Kilometergelds kommen ...

Zitat Icon

Wir fordern endlich einen ordentlichen Belastungsstopp und dass Autofahren möglich und leistbar bleibt. Es darf nicht zur sozialen Frage werden, ob man sich ein eigenes Kraftfahrzeug leisten kann.

(Bild: Lukas Dostal)

Gerald Kumnig, Generalsekretär des ARBÖ

Geringe Emissionen schonen Geldbeutel
Mit dem Jahreswechsel kommt es schon wieder zu einer Steigerung der CO₂-Bepreisung von 45 auf 55 Euro je Tonne. An den Zapfsäulen bedeutet dies eine Erhöhung von rund drei Cent für die Konsumenten. Insgesamt ist die nationale CO₂-Bepreisung damit 2025 inklusive Umsatzsteuer bei Benzin für 15 Cent und bei Diesel für 16,5 Cent des Preises an der Zapfsäule verantwortlich. Zu einer Verschärfung kommt es auch beim Sachbezug bei der Privatnutzung vom Dienstwagen.

Wer ein Firmenfahrzeug auch privat nutzt, muss dafür Steuern bezahlen. Überschreiten die Emissionen einen bestimmten Grenzwert, müssen zwei anstatt 1,5 Prozent der Anschaffungskosten pro Monat versteuert werden.

Diesel- und Benzinbrüder werden wieder zur Kasse gebeten (Bild: www.viennareport.at/www.VIENNAREPORT.at Volkmar Schulz / Keystone)
Diesel- und Benzinbrüder werden wieder zur Kasse gebeten

Ab 1. Jänner dürfen übrigens nur noch Motorräder verkauft und neu zugelassen werden, die die Abgasklasse Euro 5+ erfüllen. Ausnahmen gibt es für eine begrenzte Stückzahl, die den Behörden auch vorab eingemeldet werden müssen.

Jahresvignette um 7,7 Prozent teurer
Auch bei der Vignette hat der Gesetzgeber eine Valorisierung vorgesehen. Zwar liegt die allgemeine Teuerungsrate aktuell wieder bei unter zwei Prozent, die Erhöhungen beim Autobahnpickerl richten sich aber nach der Teuerungsrate von 2022 auf 2023. Somit steigt der Betrag für Konsumenten um 7,7 Prozent.

Nur noch wenig Freude haben die Käufer von Vignetten (Bild: VRD – stock.adobe.com/Asfinag, Krone KREATIV)
Nur noch wenig Freude haben die Käufer von Vignetten

Die Pkw-Jahresvignette knackt mit 103,80 Euro erstmals die 100-Euro-Grenze, bei der Motorrad-Jahresvignette sind es 41,50 Euro. Auch die unterjährigen Varianten (2-Monats-, 10-Tages- und Tagesvignette) werden entsprechend angepasst. Bis auf die Tagesvignette sind alle Formate zum Kleben erhältlich.

Hinweis für Öffi-Wechselwillige: Der Preis für das Klimaticket steigt mit Jahreswechsel auf 1179,30 Euro. Bei den vergünstigten Tickets kommt es zu einer Preisanhebung um rund 63 auf 884,20 €. Tickets mit Familien-Upgrade sind künftig für 1297,80 oder 1002,70 € erhältlich.

Tohuwabohu auch in den Werkstätten
Der Europäische Gerichtshof hat heuer festgestellt, dass Fahrzeughersteller den Zugang bei der Fahrzeugdiagnose nicht für freie Werkstätten einschränken dürfen. Die EU-Kommission ist nun 2025 gefordert, eine neue Regelung herauszubringen, welche diese Zugänglichkeit regelt. Weiters ist auch eine technische Aktualisierung bei der Begutachtung fürs „Pickerl“ geplant.

Die motorbezogene Versicherungssteuer – die mit der Haftpflichtprämie fällig wird – fällt für fast alle erstmalig zugelassenen Autos um rund 35 Euro pro Jahr höher aus als bei einer Erstzulassung im Vorjahr. Die NoVA, einmalig zu zahlen, steigt meist ebenfalls.

Einige Regelungen und Förderungen stehen auf der Kippe.  (Bild: stock.adobe.com/Exnoi - stock.adobe.com)
Einige Regelungen und Förderungen stehen auf der Kippe. 

Wie es im Bereich Elektromobilität mit der Förderung für Private im neuen Jahr weitergeht, ist bislang noch unklar. Sofern Budgetmittel vorhanden sind, kann man sich aber jedenfalls noch bis längstens Ende Mai 2025 online für das entsprechende Förderprogramm registrieren.

Strafen und Co. belasten Reiselust
Ein starkes Urlaubsjahr wird auch für 2025 erwartet. Für Autoreisende innerhalb von Europa ändern sich vor allem die Vignettenpreise, neu eingeführte Umweltzonen und Verkehrsstrafen. In Italien, dem Lieblingsreiseland der Österreicher, wird die Zutrittsgebühr in Venedig ausgeweitet. Auch Zugangsbeschränkungen für den Trevi-Brunnen in Rom sind im Gespräch. Speziell bei den Strafen wird es heftig: Wer etwa am Steuer ohne Kopfhörer telefoniert oder chattet, dem drohen Geldbußen von mindestens 250 bis 1000 Euro. Wer Haustiere aussetzt, muss den Führerschein abgeben.

In Frankreich wird in den kommenden Jahren das Mautsystem schrittweise umgestellt. Künftig können Mautgebühren nur elektronisch über das „Free Flow“-System bezahlt werden.

Ungewöhnlich, aber umso erfreulicher ist, dass in der Slowakei die 10-Tages-Vignette günstiger wird – auch in Ungarn und Tschechien steigen die Vignettenpreise, jedoch recht gering.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt