Trübe Wirtschaftslage

EZB senkt Leitzinsen erneut um 0,25 Prozentpunkte

Wirtschaft
12.12.2024 14:47

Die EZB senkt angesichts trüber Konjunkturaussichten und abnehmender Inflationssorgen heuer zum vierten Mal die Zinsen. Die Währungshüter haben am Donnerstag in Frankfurt beschlossen, den Einlagensatz, zu dem Geldhäuser bei der Notenbank überschüssiges Geld parken können, um einen Viertelpunkt von 3,25 auf 3,00 Prozent nach unten zu setzen. 

Der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der EZB besorgen können, sinkt von 3,40 auf 3,15 Prozent. Der Einlagensatz gilt mittlerweile als Leitzins für die Eurozone. Mit ihrem Beschluss hält die Zentralbank an ihrem Ansatz der vorsichtigen kleinen Zinsschritte nach unten fest.

Lockerungsschritte sollen Inflation bremsen
Die Euro-Wächter um Notenbank-Chefin Christine Lagarde hatten im Juni die Zinswende eingeleitet und dann im September und im Oktober weitere Lockerungsschritte folgen lassen. Zu ihrem weiteren Vorgehen im nächsten Jahr erklärte die Europäische Zentralbank (EZB), der EZB-Rat sei entschlossen, für eine nachhaltige Stabilisierung der Inflation beim mittelfristigen Zielwert von zwei Prozent zu sorgen.

Die Festlegung des angemessenen geldpolitischen Kurses werde von der Datenlage abhängen und von Sitzung zu Sitzung entschieden. Die nächste Zinssitzung der Währungshüter ist für den 30. Jänner geplant.

Sorgenfalten wegen Konjunkturdaten
Die EZB bewegt sich derzeit in einer zunehmend unsicheren Gemengelage. Zwar befindet sich die Inflation nach Einschätzung der Währungshüter auf dem Weg, nächstes Jahr die Notenbank-Zielmarke von 2,0 Prozent zu erreichen. Im November lag die Teuerung in der 20-Ländergemeinschaft bei 2,3 Prozent, was weit entfernt liegt von Raten von mehr als zehn Prozent wie noch im Herbst 2022. Aber die zuletzt eher schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone sorgen im EZB-Rat zunehmend für Sorgenfalten.

Dazu haben die politischen Unsicherheiten zugenommen angesichts der Regierungskrisen in Deutschland und Frankreich, den beiden größten Volkswirtschaften im Euroraum. Überdies drohen in der zweiten Amtszeit des designierten US-Präsidenten Donald Trump neue Zölle, was Handelskonflikte auslösen und die Wirtschaft in der Eurozone zusätzlich belasten würde. Deutsche-Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hatte davor gewarnt, sollten die Zollpläne umgesetzt werden, könnte das in Deutschland ein Prozent der Wirtschaftsleistung kosten.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt