Ausbau dringend nötig

Pflegesystem an der Kippe, weil wir älter werden

Niederösterreich
13.12.2024 06:00

Im Pflegebereich kündigen Experten in den nächsten zehn Jahren große Herausforderungen an. In Niederösterreich hat man sich eine Strategie zurechtgelegt, wie man den gestiegenen Bedarf künftig abdecken kann. 

Die Bevölkerung in NÖ wird zunehmend älter. „Ein gutes Zeichen für die Betreuung hierzulande“, sagt Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. Doch diese Entwicklung bringt das heimische Pflegesystem, wie wir es heute kennen, an seine Grenzen – und in weiterer Folge rasch darüber hinaus.

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61,9 Prozent der Pflegebedürftigen in Niederösterreich werden derzeit zuhause betreut, 18,8 Prozent nutzen mobile Angebote, 7,9 Prozent haben eine 24-Studen-Betreuung und 11,4 Prozent sind in Pflegeheimen untergebracht. 

(Bild: NLK Pfeiffer)

Christiane Teschl-Hofmeister, Soziallandesrätin

Betreuungsbedarf steigt enorm
Das zeigen die Prognosen von Fachleuten wie Professor Franz Kolland, Gerontologe der Karl-Landsteiner-Universität in Krems. Die Zahl der Pflegegeldbezieher wird bis 2035 um bis zu 34 Prozent steigen, der Bedarf an Pflegeplätzen um bis zu 44 Prozent. Sogar um bis zu 51 Prozent mehr Menschen als bisher werden 24-Stunden-Betreuung benötigen, mobile Pflege werden um bis zu 39 Prozent mehr Menschen in Anspruch nehmen müssen. Um für diese möglichen enormen Zuwächse gerüstet zu sein, hat man in NÖ eine Pflegestrategie erarbeitet, die vor allem bei drei Eckpunkten ansetzt: „Es geht um den Ausbau des stationären Bereichs, um eine Angebotsoffensive bei der Betreuung und mehr Digitalisierung“, erklärt Teschl-Hofmeister.

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Die Menschen müssen bei Ernährung und Bewegung mehr auf sich achten. Viele tun zu wenig für die Gesundheit. Das zeigen neueste Daten.

(Bild: zVg/privat)

Professor Franz Kolland, Kompetenzzentrum für Gerontologie

Ausbau ist bereits angelaufen
Um 300 Millionen Euro wir die Pflegeinfrastruktur ausgebaut. „300 neue Plätze sind bereits entstanden, hunderte weitere derzeit in Planung oder Bau“, bilanziert die Landesrätin. Personal dafür rekrutiert man im fernen Vietnam ebenso, wie in der Heimat: „In jeder Region des Landes stehen Ausbildungsplätze zur Verfügung.“ Gestartet wird 2025 mit fünf Projekten das sogenannte Seniorenwohnen. Es handelt sich dabei um eine intensivierte Form des betreuten Wohnens.

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