„Gott, da ist Licht“

TV-Team findet Häftling in Assads Höllenloch

Ausland
12.12.2024 17:45

Eigentlich war das TV-Team um die CNN-Journalistin Clarissa Ward gemeinsam mit Rebellen auf der Suche nach Spuren des Amerikaners Austin Tice, der nach wie vor in Syrien vermisst wird. In einem verlassenen Gefängnis machten sie dann aber eine schockierende Entdeckung.

In einer versperrten Zelle und in eine Decke eingewickelt fanden sie einen zurückgelassenen Häftling, der Tage nach dem Sturz Assads noch gar nichts davon mitbekommen hatte.

Mann beteuerte: „Ich bin ein Zivilist“
Die dramatische Rettung ereignete sich, als Ward und ein syrischer Rebell in einem verlassenen Gefängnis in Damaskus eine verschlossene Zelle öffneten und auf den sichtlich geschwächten, verstörten Mann stießen. „Ich bin ein Zivilist“, flehte er bei seiner Entdeckung um Gnade.

Dunkelheit, kein Wasser, keine Nahrung
Der Mann, ein Vater aus Homs, berichtete, dass er schon seit drei Monaten ohne Fenster eingesperrt war. Nachdem seine Bewacher während des Falls von Damaskus geflohen waren, harrte er tagelang ohne Nahrung oder Wasser aus.

Im Video von CNN ist zu sehen, wie er sich am Arm der Journalistin festklammerte, die ihn schließlich in die Freiheit führte. Als er das Tageslicht erblickte, rang er nach Luft und wiederholte immer wieder: „Oh Gott, da ist Licht.“

Ende für zahlreiche Foltergefängnisse?
Die Geschichte des Mannes ist nur eine von vielen Tragödien, die das Assad-Regime über die Jahre inhaftierten Zivilisten zugefügt hat. Menschenrechtsorganisationen dokumentierten grausame Folter, Vergewaltigungen und Massenhinrichtungen in Assads Gefängnissen.

Besonders bekannt ist das Saidnaya-Gefängnis, das Amnesty International als „Schlachthaus“ bezeichnete – hier sollen zwischen 2011 und 2015 bis zu 13.000 Menschen hingerichtet worden sein.

Mit dem Sturz des Assad-Regimes am vergangenen Wochenende drangen viele Angehörige und Rebellen in die Haftanstalten ein, um Überlebende zu retten. Die Rückkehr zu Freiheit und Licht bleibt für viele Opfer des Regimes ein langer, schmerzhafter Weg.

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