NATO-Generalsekretär Mark Rutte hat mittelfristig vor einem „Krieg“ mit Russland gewarnt und die Verbündeten zu deutlich höheren Verteidigungsausgaben aufgerufen.
„Wir sind nicht bereit für das, was in vier bis fünf Jahren auf uns zukommt“, zeigte sich Rutte am Donnerstag in seiner ersten Grundsatzrede seit seinem Amtsantritt im Oktober äußerst besorgt. „Was in der Ukraine passiert, könnte auch bei uns passieren“, warnte er.
Eine „unmittelbare militärische Bedrohung“ durch Russland gebe es zwar nicht, so der frühere niederländische Regierungschef in seiner Rede in den Brüsseler Räumen der Carnegie-Stiftung für Internationalen Frieden. Russland bereite sich aber auf eine „langfristige Konfrontation“ vor. „Mit der Ukraine. Und mit uns“, betonte Rutte vor Gästen des US-Think-Tanks.
NATO-Staaten können nicht mit Moskau mithalten
Die NATO-Staaten könnten trotz der Aufstockung ihrer Verteidigungsbudgets noch immer nicht mit Moskaus Waffenproduktion mithalten, sagte Rutte weiter. Er rief die Verbündeten auf, eine „Kriegsmentalität“ an den Tag zu legen und bei den Militärausgaben in den „Turbo“-Gang zu schalten. „Wir können den nächsten großen Krieg auf NATO-Gebiet verhindern“, fuhr er fort.
Der künftige US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Alliierten zu höheren Verteidigungsausgaben zu drängen. In diesem Jahr erfüllen erst 23 der 32 NATO-Länder die Vorgabe, mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes für Verteidigung auszugeben. Deutschland hält das Ziel erstmals knapp ein. NATO-Länder wie Italien, Spanien und Kanada gehören dagegen zu den Nachzüglern.
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