Heute vor genau 15 Jahren feierte Marcel Hirscher seinen ersten von 67 Siegen im alpinen Ski-Weltcup. Toni Giger erinnert sich im Gespräch mit der „Krone“ an jenen Tag und spricht darüber, was ihm am Salzburger so imponierte. Dazu spricht er über das schnelle Ende des Comebacks der Legende.
Erinnert sich Toni Giger an den 13. Dezember 2009, leuchten beim Salzburger die Augen. Ein 20-jähriger Annaberger namens Marcel Hirscher raste im Riesentorlauf von Val d‘Isere zum Sieg, seinem ersten im Ski-Weltcup. „Das war ein unglaublich erfreuliches, aber auch erwartbares Ergebnis“, blickt Giger zurück. „Spätestens damals war allen klar: Hier steht nicht ein One-Time-Wonder auf dem Podium, sondern ein Ausnahmeskirennläufer.“
Wir hatten damals ein sehr starkes Riesentorlauf-Team (fünf Fahrer lagen nach dem ersten Lauf in den Top-10, Anm.). Marcel hat schon nach dem ersten Durchgang und das Rennen dann souverän „nach Hause gefahren“.
Toni Giger erinnert sich an Hirschers ersten Weltcupsieg.
Hirscher hatte nach dem ersten Lauf geführt und brachte diese Führung auch ins Ziel. Diese Nervenstärke in bereits jungen Jahren seien ein klarer Hinweis auf die „Sieger-DNA“ gewesen, sagt Giger.
Dass es am Ende acht große Kugeln in Serie werden, hat aber auch der langjährige ÖSV-Erfolgstrainer und -Sportdirektor und jetzige Geschäftsführer von VAN DEER-Red Bull Sports nicht kommen sehen: „Das fiel zu Beginn von Marcels großer Karriere noch in die Kategorie ,denkunmöglich‘“, blickt der 61-Jährige zurück.
„Wird optimal verlaufen“
Den 15. Jahrestag seiner Premiere in Val d’Isere kann Hirscher nicht im Nobel-Ort in den französischen Alpen, wo der Skizirkus am Wochenende gastiert, feiern. Sein Kreuzbandriss, erlitten in einem Trainingslauf auf der Reiteralm, hat auch im Team Spuren hinterlassen.
„Wenn man acht Monate mit so viel Motivation an einem Herzensprojekt arbeitet, geht man nicht einfach zur Tagesordnung über. Inzwischen ist eine Woche vergangen, wir verarbeiten die Enttäuschung, ziehen alle unsere Lehren aus der Situation und orientieren uns wieder an der Zukunft“, erklärt Giger.
Wer sich im Skirennsport auskennt und das Video von Marcels letzter Fahrt gesehen hat, hat auch gesehen, wie er mittlerweile schon wieder gefahren ist. Bitter natürlich, dass er nicht die Chance hatte, mehr davon zu zeigen.
Toni Giger über das frühe Ende des Hirscher-Comebacks.
Die Genesung Hirschers, der nur drei Rennen fahren konnte, habe Priorität. „Gerade diese erste Phase nach so einer Verletzung ist entscheidend für den Heilungsverlauf. Marcel wird von den besten Leuten unterstützt und die Therapie wird erfolgreich verlaufen“, sagt der Ex-Erfolgstrainer, der laufend in Kontakt mit dem zweifachen Olympiasieger steht.
„Medaille wäre schön“
Erfolgreich soll die Saison auch für das kleine Team rund um Topfahrer Henrik Kristoffersen verlaufen. Der Norweger fuhr bisher zweimal auf den zweiten Platz. „Er wird den Sieg, der uns noch fehlt, früher oder später holen“, ist sich der Salzburger sicher. Apropos Salzburg: Ganz speziell wird die Weltmeisterschaft in Saalbach-Hinterglemm im kommenden Jahr (4. bis 16. Februar). „Da wäre eine Medaille schön“, hofft Giger aufs nächste erfreuliche Ereignis.
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