Attacke in New York
Mutmaßlicher Mörder sieht sich selbst als Held
Der mutmaßliche Mörder des Chefs von United Healthcare in New York sieht sich laut Polizei selbst als Held. Die Tötung betrachte er als „symbolischen Schlag und direkte Aktion gegen die angebliche Korruption und Machtspiele des Unternehmens“, heißt es in einem Bericht.
Luigi M. (26) sehe sich als eine Art Märtyrer, der beschlossen habe, endlich gegen solche Ungerechtigkeiten vorzugehen. Tatsächlich vermengte sich das Entsetzen über die Tat im Netz schnell mit der geballten Wut vieler Menschen auf das amerikanische Gesundheitssystem und die Versicherungsbranche. Beide sind stark privatwirtschaftlich organisiert: Angebot und Nachfrage spielen eine zentrale Rolle, Krankenhäuser und Versicherungen sind größtenteils nicht in öffentlicher Hand.
Viele Menschen in den USA empfinden etwa horrende Medikamentenpreise, Arzthonorare und Verwaltungskosten als ungerecht. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Gallup sind 81 Prozent der Befragten unzufrieden mit den Kosten der medizinischen Versorgung.
Kein Kunde von United Healthcare
Der mutmaßliche Mörder dürfte aber kein Kunde von United Healthcare gewesen sein. Er habe bei seiner Festnahme am Montag ein handgeschriebenes „Manifest“ bei sich getragen. „Er erwähnte, dass es der fünftgrößte Konzern in Amerika ist, was ihn wiederum zum größten Gesundheitsversorger in Amerika macht. Wahrscheinlich hat er das Unternehmen deshalb ausgesucht“, sagte Chefermittler Joseph Kenny.
Wie berichtet, wurde Konzernchef Brian Thompson am 4. Dezember nahe dem belebten Times Square in Manhattan niedergeschossen. Er wurde noch in ein Krankenhaus gebracht, erlag dort aber seinen Verletzungen. Fünf Tage nach den tödlichen Schüssen fiel Luigi M. in einem Fast-Food-Lokal im US-Bundesstaat Pennsylvania auf und wurde festgenommen. Er ist inzwischen wegen Mordes angeklagt.
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