Die finanzielle Situation vieler Österreicher ist weiterhin angespannt. Immer mehr Menschen müssen sogar Schulden machen, um die Ausgaben ihres täglichen Lebens bewältigen zu können. Jetzt im Dezember beim Christmas-Shopping verschärft sich die Lage zusätzlich.
Das Weihnachtsfest steht vor der Tür und der heimische Handel freut sich, in Anbetracht der bislang hartnäckigen Konsumflaute, über bislang ganz erfreuliche Umsätze. Im Durchschnitt wollen die Österreicher immerhin 386 Euro für Geschenke ausgeben, das sind 26 Euro mehr als im Vorjahr.
Für viele Menschen ist die Weihnachtszeit jedoch eine extreme finanzielle Herausforderung. Die Teuerung der letzten Jahre hat bei privaten Haushalten, insbesondere jenen mit geringen bis sehr geringen Einkommen, die ohnehin meist geringen Ersparnisse ziemlich „aufgefressen“. Dennoch will man unterm Christbaum auch Packerl verstecken.
Daher wird in dieser Zeit verstärkt auf Konsumkredite zurückgegriffen und Anschaffungen „auf Pump“ getätigt. „Vor Weihnachten ist traditionell ein deutlicher Anstieg im Elektronikbereich zu verzeichnen“, sagt Martin Spona, Chef des Online-Vergleichsportals Durchblicker. Dazu kommt, dass wegen der hohen Inflation auch immer mehr Menschen ihr tägliches Leben mit einem Konsumkredit, also auf Pump, finanzieren müssen.
Schon vier von zehn Österreichern müssen ungeplante Ausgaben fremd finanzieren.
Martin Spona, Geschäftsführer von Durchblicker
Bild: www.sebastianfreiler.com, Krone KREATIV
So ist heuer im ersten Halbjahr, trotz der nach wie vor hohen Zinsen, die Zahl der Anträge hier laut einer Durchblicker-Analyse um stolze 9,3 Prozent gestiegen. „Aus unseren Beratungsgesprächen wissen wir, dass Konsumkredite immer häufiger zur Überbrückung benötigt werden, weil Haushalte keine ausreichenden finanziellen Rücklagen mehr haben. Schon vier von zehn Österreichern müssen daher ungeplante Ausgaben fremdfinanzieren“, erklärt Spona.
Dabei geht es immer weniger um „Luxusausgaben“ wie etwa für einen Neuwagen, sondern verstärkt um notwendige Anschaffungen wie etwa einen neuen Kühlschrank. Dahinter auf Platz zwei landen die Finanzierung einer Kreditumschuldung, gefolgt von einem Gebrauchtwagenkauf (siehe Grafik rechts).
Kontoüberziehung ist die teuerste Finanzierung
Wer „Geld auf Pump“ benötigt, sollte aber vorsichtig sein, weil dafür zum Teil sehr hohe Zinsen fällig werden. Klar am teuersten ist es, sich Geld in Form einer Kontoüberziehung (Dispokredit) „auszuborgen“. Dafür verlangen die Banken aktuell bis zu 13,75 Prozent. „Ein Ratenkredit bietet den Vorteil eines festgesetzten Tilgungsplanes mit monatlichen Raten“, betont der Experte. Allerdings kann man mit einem Konditionenvergleich auch hier deutlich die Kostenbelastung reduzieren, wie die Beispiele zeigen (siehe Grafik): So sind bei einem 3000-Euro-Kredit knapp 120 Euro, bei 15.000 Euro sogar über 600 Euro über die Laufzeit an Zinseinsparungen möglich.
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