Das Innenministerium greift heimreisewilligen Syrerinnen und Syrern unter die Arme. Seit kurzem zahlt die Bundesbetreuungsagentur (BBU) bis zu 1000 Euro für einen „neuen Start“. Zudem werden Unterstützung bei der Organisation der Heimreise und bei dem Beschaffen von notwendigen Dokumenten geboten.
Rückkehrberatung gibt es zwar permanent, immer wieder kommen aber auch gezielte Aktionen hinzu, um Menschen aus bestimmten Herkunftsländern extra zu motivieren. Eine solche ist nun mit Syrerinnen und Syrern gestartet, nachdem das Assad-Regime dort gefallen ist.
Die allermeisten Syrerinnen und Syrer, die über eine Rückkehr nachdenken, würden derzeit noch die unklare Lage in ihrem Herkunftsland beobachten, teilte die Bundesbetreuungsagentur mit. Sie bekommt inzwischen verstärkt Anfragen, wobei es dabei selten um Konkretes geht.
Werden Flüge organisiert?
Seit kurzem werden bis zu 1000 Euro für einen „neuen Start“, Unterstützung bei der Heimreise und beim Beschaffen notwendiger Dokumente geboten. Wie berichtet, hatte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) zuletzt angekündigt, rückreisewilligen Syrerinnen und Syrern Unterstützung anbieten zu wollen. Sogar von der Organisation von Flügen war die Rede.
In einem weiteren Schritt sollen laut Karner Menschen aus Österreich gebracht werden, die kriminell geworden sind, sich nicht integrieren beziehungsweise am Arbeitsmarkt tätig werden wollen. Voraussetzung ist eine entsprechende Sicherheitslage in Syrien. „Das Land braucht nun seine Bürger, um wieder aufgebaut zu werden. Laufende Asylverfahren syrischer Staatsbürger in Österreich werden weiterhin ausgesetzt“, sagte Kanzler Karl Nehammer (ÖVP).
Hohe Chance auf Asyl
Laut Statistik Austria leben in Österreich ungefähr 95.000 Syrerinnen und Syrer, sie sind die achtgrößte Gruppe der zugewanderten Personen. In den ersten zehn Monaten 2024 stellten 12.134 Menschen aus Syrien hierzulande einen Asylantrag. Die meisten (11.366) gingen auch durch. Ungefähr acht von zehn Syrerinnen und Syrern fühlen sich zu Österreich gehörig, deutlich geringer ist laut „Statistischem Jahrbuch Migration und Integration“ die Bindung an den Heimatstaat (51 Prozent).
Im Vorjahr wurden 1356 Wegzüge registriert. Darunter sind aber nicht nur Rückkehrerinnen und Rückkehrer, sondern auch Menschen, die in andere Staaten weitergezogen sind.
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