In der Dokumentation „Elton John: Never Too Late“ (Disney+) blickt der britische Superstar auf sein mehr als fünf Jahrzehnte umfassendes Schaffen zurück. Das Ergebnis ist allerdings weniger spektakulär als es seine schillernde Karriere vermuten lassen würde...
Wer liebt es nicht, Wikipedia-Seiten von Künstlern zu lesen, die sich vor Superlativen nur so überschlagen. Elton John – oder besser gesagt Sir (!) Elton John, denn zum Ritter wurde er ja sowieso auch geschlagen – ist einer von diesen Künstlern. Mit 300 Millionen verkauften Tonträgern zählt er zu den fünf Interpreten mit den meisten verkauften Tonträgern weltweit, steht da etwa. Wem das noch nicht reicht, der kann sich noch an den Preisen ergötzen, die der britische Sänger zu Hause stehen hat. Das wären nämlich alle wichtigen und relevanten, die die amerikanische Unterhaltungsindustrie zu bieten hat: mehrere Grammys und Oscars sowie einen Tony Award und einen Emmy.
Nachdem er 2023 seine mehr als fünf Jahrzehnte umfassende Bühnenkarriere mit einer fulminanten Tour beendet hat, war es also höchste Zeit für eine Dokumentation über sein Leben. „Elton John: Never Too Late“ heißt sie und ist auf Disney+ abrufbar. Ebendiese wirft einen Blick in das Archiv des Pop-Superstars, erzählt von seinem spektakulären Aufstieg, seiner Drogen- und Alkoholsucht, seinem Coming-out und natürlich dem Happy End mit Ehemann David Furnish und ihren beiden Söhnen.
Wer sich ein, wie Johns Karriere, schräges buntes Feuerwerk erwartet, wird vom Protagonisten, der sich mit seinem eigenen Ende konfrontiert sieht, schnell eingebremst. Die Doku versucht alle (oben genannten) Themen anzuschneiden, was ihr allerdings zum Verhängnis wird und ihr die Tiefe nimmt. Beim Erzählen wirkt John, als hätte er all seine Emotionen aufgebraucht und hätte keine mehr übrig. Wer den Künstler mit seinen Höhen und Tiefen zelebrieren möchte, sollte lieber zu „Rocketman“ greifen
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