Linzer Mariendom

„Der Advent ist die Zeit des Wartens auf Jesus“

Pfarrer Maximilian Strasser bei der Domkrippe.

(Bild: Wenzel Markus/Markus Wenzel)

Noch ist der Stall in der Krippe im Linzer Mariendom leer. Pfarrer Maximilian Strasser weiß, warum die Heilige Familie noch fehlt. Im „Krone“-Talk verrät er, warum er den Advent so mag und ab wann Maria, Josef und das Jesus-Kind einziehen. 

„Seit meiner Kindheit hat eine Krippe wirklich große Bedeutung für mich“, sagt Maximilian Strasser (74), Pfarrer des Linzer Mariendoms. „Das war in unserer Familie das zentrale Symbol des Weihnachtsfestes und viel wichtiger als der Christbaum.“

Als Bub durfte er immer dem Vater helfen, die Krippe aufzubauen. Und als Pfarrer des Mariendoms ist er auch dafür zuständig. Heuer allerdings vielleicht ein letztes Mal, denn Strasser wird mit Jahresende emeritieren, wir haben darüber berichtet.

Es braucht ein wenig Geduld
Obwohl er das Wort „vermissen“ nicht mag, wird ihm womöglich das Bespielen der Krippe im Advent abgehen. Denn bisher stellte er die Figuren nach und nach auf, wie es der Kirchenkalender vorgibt.

Gemäß der Bibelerzählung ist die Heilige Familie derzeit noch auf Wanderschaft und Herbergssuche: „Erst am 24. Dezember sind Maria und Josef mit dem neugeborenen Jesuskind zu sehen“, sagt Strasser. Momentan muss man also noch Geduld zeigen: „Genau darum geht es im Advent: Ich muss etwas erwarten können!“

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Fotos

Warum lassen sich so viele von Krippen berühren? 
„Weihnachten und auch das Jesuskind lösen bei vielen Erinnerungen an die Kindheit aus, verbunden mit der Sehnsucht nach Familie und Geborgenheit“, ist Strasser überzeugt. In der Krippe bleibt auch nach Weihnachten alles in Bewegung: „Am 5. Jänner werden Figuren getauscht: Maria hat dann einen zweijährigen Jesus am Schoß, die Heiligen Drei Könige kommen dazu.“

Abgebaut wird erst nach Maria Lichtmess am 2. Februar. Was sich in der Krippe tut, die der Bildhauer Sebastian Osterrieder im Jahr 1913 im orientalischen Stil geschaffen hat, kann man auch von zu Hause aus erleben, denn ein „virtueller Rundgang“ ist im Internet abrufbar.