Wäre der Kärntner Herbert Hauser nur Minuten später an der Unfallstelle vorbeigefahren, hätte ein Kind sein Leben verloren.
Eigentlich wollten Herbert Hauser und sein Schwiegervater Friedrich Dohr erst eine Woche später mit dem Anhänger Brennholz holen fahren: „Aber es war schönes Wetter, es hat einfach gepasst“, erinnern sich die beiden, die an jenem Oktobertag damit zur rechten Zeit am rechten Ort waren.
Während der Autofahrt bemerkt Hauser im Augenwinkel ein verunfalltes Quad: „Ich wusste, da stimmt etwas nicht!“ Schon im nächsten Moment klettert ein klitschnasses Mädchen (10) über die steile Böschung hinauf: „Sie hat in den Bach gezeigt und geweint“, so der 56-jährige Maschinist im „Krone“-Gespräch. Die neunjährige Cousine des Kindes lag bewusstlos unter Wasser: „In einem solchen Moment funktioniert man einfach“, schildert Hauser, der seit 20 Jahren in St. Margarethen im Lavanttal lebt.
Hauser hat die Hoffnung nicht aufgegeben
Kurzerhand zieht er das Mädchen aus dem Wasser, mit der Hilfe seines Schwiegervaters über die Böschung und beginnt mit Erste-Hilfe-Maßnahmen: „Ich habe keinen Puls gespürt – zuerst dachte ich, sie ist tot“, erzählt Hauser von den entscheidenden Sekunden. Die Hoffnung nicht aufgebend, reanimiert der 56-Jährige das Kind noch am Straßenrand, während Dohr die Rettung alarmiert. „Plötzlich bewegte sie die Augen!“ Noch wochenlang werden die beiden Männer auf ihre Heldentat angesprochen – aber auch Dankesbotschaften der erleichterten Familie kommen bei den Lebensrettern nicht zu kurz.
Dass wir genau zu diesem Zeitpunkt an der Unfallstelle vorbeifuhren, war Schicksal. Für das Mädchen war die Zeit noch nicht vorbei!
Herbert Hauser (56) reanimierte eine Neunjährige nach dem Unfall
Nach Koma ist Mädchen wieder wohlauf
Von der Rettung ins Krankenhaus gebracht, liegt die Neunjährige zunächst einige Zeit im künstlichen Tiefschlaf: „Mittlerweile geht es ihr wieder gut, ich hab’ sie letztens aus dem Auto winken sehen.“ Hätten Hauser und Dohr nicht zufällig an diesem Tag beschlossen, in den Wald zu fahren, um Holz zu holen, und hätte Hauser die Anzeichen für einen Unfall nicht bemerkt, wäre der Kleinen wohl nicht mehr zu helfen gewesen.
Mit dem Ehrenkreuz ausgezeichnet
„Ich muss zugeben, ich habe einige Tage schlecht geschlafen – ähnliche Ereignisse habe ich noch nie erlebt“, so Hauser, der für sein beherztes Eingreifen vom Land Kärnten mit dem Ehrenkreuz ausgezeichnet wurde. Auch bei der Lebensretter-Gala werden die Taten des 56-Jährigen gewürdigt.
Die „Krone“ kürt mit ORF und Bundeskanzleramt „Österreichs Heldinnen und Helden“. Die Preisträger werden am 16.12. um 21.15 Uhr auf ORF 2 präsentiert.
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