Die ÖSV-Girls hätten nach den beiden Doppelsiegen durch Carmen Spielberger und Nadine Fest bei den Europacupabfahrten im Schweizer Nobelskiort St. Moritz eigentlich allen Grund zum Feiern gehabt. Wirkliche Jubelstimmung wollte allerdings nicht aufkommen, nachdem sich drei Teamkolleginnen schwer verletzt hatten. Besonders heftig erwischte es die Vorarlbergerin Amanda Salzgeber.
Ausgerechnet am Freitag, dem 13., schlug der Verletzungsteufel bei den ÖSV-Damen beinhart zu. Wie am Morgen bekannt wurde, hatte sich die 18-jährige Eva Schachner bereits am Donnerstag im zweiten Training für die Europacupabfahrten in St. Moritz den rechten Unterarm gebrochen.
Mittlerweile wurde die Steirerin bereits erfolgreich operiert – wann sie wieder ins Renngeschehen eingreifen kann, ist derzeit aber noch unklar. Rund um die Mittagszeit trudelte dann die Nachricht ein, dass sich auch die Salzburgerin Julia Pechhacker schwer verletzt hat. Erneut!
Die 18-jährige Radstädterin war erst im August nach einem Kreuzbandriss wieder ins Skitraining eingestiegen. Jetzt erwischte es die Atomic-Pilotin, die dem ÖSV-C-Kader angehört, im Riesentorlauftraining – Riss des Kreuzbandes im rechten Knie. Sie wird am Samstag in der Privatklinik Hochrum operiert. Und als ob das alles nicht schon genug wäre, verletzte sich dann am Freitag in der zweiten St. Moritz-Abfahrt auch noch die Vorarlbergerin Amanda Salzgeber.
Erst Olympia-Gold, dann Verletzungen und Krankheiten
Die 22-Jährige, die sich 2020 bei den Olympischen Jugendspielen Gold in der Kombination und Bronze im Riesentorlauf geholt hatte, war in den Jahren danach immer wieder von Verletzungen geplagt worden. Im Herbst 2020 riss sich die Montafonerin bei einem bösen Sturz das Syndesmoseband, musste operiert werden. Der Crash hinterließ auch mental Spuren. „Vor dem Abflug habe ich mir nie Gedanken darübergemacht, was passieren kann“, verriet die Head-Pilotin damals. „Danach schon!“ Im Frühjahr 2023 wurde bei „Mandy“ dann Pfeiffersches Drüsenfieber und Borreliose diagnostiziert. Die Bartholomäbergerin konnte monatelang kaum trainieren, kämpfte sich aber eisernem Willen zurück und kehrte schließlich im November 2023 wieder auf die Skier zurück. Doch nun der nächste Rückschlag.
Abflug im zweiten Rennen
Nachdem Salzgeber im zweiten St. Moritz-Training mit Rang 17 ansteigende Form bewiesen hatte, verpasste sie in der ersten Abfahrt als 35. die Punkte nur um 0,32 Sekunden. Im zweiten Rennen kam Amanda zu Sturz, blieb auf der Strecke liegen und klagte sofort über Knieschmerzen. Sofort wurde die Rettungskette ausgelöst und ein Helikopter der Flugwacht REGA flog die ÖSV-Dame in eine St. Moritzer Klinik.
Heftige Diagnose bestätigt
Nach einer ersten Untersuchung sprach der Skiverband vom Verdacht einer Kreuzbandverletzung, Innen- und Außenmeniskusriss sowie Innenbandriss. Salzgeber wird sich in der Heimat weiteren Untersuchungen unterziehen, um vollständige Gewissheit über den Grad ihrer Verletzung zu bekommen. Bei einem Check in Innsbruck wurde die Erstdiagnose dann bestätigt – einzig der Innenbandriss blieb Amanda erspart. Salzgeber wird bereits am Sonntag operiert, womit ihre Saison vorbei ist, bevor sie so richtig begonnen hat.
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