Das Marientragen hat in den vergangenen Jahren vor allem im Südkärntner Raum eine wahre Renaissance erlebt. Die „Krone“ war im Kärntner Rosental dabei.
Eine Marienfigur aus Holz, Porzellan oder Gips wird im Advent, und zwar meistens in den letzten neun Tagen vor dem Heiligen Abend, von Haus zu Haus getragen. Symbolisiert wird damit die Herbergsuche von Maria und Josef.
Alle Nachbarn kommen am Abend, wenn die Statue in einem Haus aufgenommen wird, beten Rosenkranz, singen Marien- und Adventlieder, teilweise in beiden Landessprachen.
Die Statue bleibt dann jeweils einen Tag lang an einem besonderen Platz im jeweiligen Haus aufgestellt.
Während man das Marien- oder Frauentragen in fast allen Ortschaften an den letzten neun Tagen im Advent pflegt, ist die Statue in der zweisprachigen Gemeinde Ludmannsdorf/Bilcovs im gesamten Advent auf Herbergssuche. „Der Haushalt, der Maria zuletzt bekommt, behält sie bis zu Mariä Lichtmess am 2. Februar“, erzählt Pfarrer Janko Kristof.
Im gemeinsamen Beten und Singen könne jeder sozusagen „Herberge in Gott“ finden, seine Nähe erfahren und all jenen nachspüren, die auch heute auf der Suche nach Geborgenheit, Heimat, Verständnis und Liebe sind, so der Priester. „Auf diese einfache und anschauliche Weise werden der Glaube und die Gemeinschaft in den Häusern und Ortschaften neu belebt“, freut sich Kristof.
Überlieferungen zufolge gab es den Brauch des Marientragens als Huldigung der Gottesmutter in den Alpenländern bereits im 16. Jahrhundert.
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