Medienberichten zufolge laufen seit Wochen vertrauliche Gespräche zwischen Vertretern mehrerer NATO-Staaten darüber, wie ein möglicher Waffenstillstand in der Ukraine überwacht werden könnte. Ein solcher könnte nach Ansicht des Bundesheerobersts Markus Reisner nur mit einer robusten Friedenstruppe gesichert werden.
Da eine reine Beobachtermission seiner Ansicht nach nicht ausreichen werde, müssten Soldaten zur Friedenssicherung auch bewaffnet sein, sagt Reisner der „Welt am Sonntag“. „Aus meiner Sicht wären mindestens 100.000 bis 150.000 Soldatinnen und Soldaten für eine erfolgreiche Friedenssicherung in der Ukraine nötig.“
Die Anzahl könne zwar später wieder gesenkt werden. Aber gerade zu Beginn der Mission „ist eine aufwendige Logistik notwendig, etwa eine sorgsam durchgeführte Minenräumung entlang der Frontlinie.“ Zudem sei bei einer geringen Zahl von Soldaten die Wahrscheinlichkeit von Verstößen gegen eine Waffenruhe deutlich höher, so der Militärexperte.
Welche Truppen Putin gerne hätte
„Die größten europäischen Staaten, also Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien, dürften nicht mehr als 25.000 bis 50.000 Soldaten im Ersteinsatz stellen können“, sagte der international anerkannte Fachmann. Dazu kämen dann noch einige Tausend Kräfte aus weiteren EU-Ländern. Zudem werde Kremlchef Wladimir Putin ein Interesse daran haben, „dass möglichst viele Länder aus dem sogenannten Globalen Süden dabei sein werden, also aus Staaten wie Indien und Bangladesch, aber auch vom afrikanischen Kontinent“.
Lob aus Moskau erhielt Trump dieser Tage wegen eines Interviews mit dem „Time“-Magazin. In diesem hatte der designierte US-Präsident es als verrückt bezeichnet, dass die Ukraine aus den USA gelieferte Raketen für Angriffe weit bis in russisches Gebiet hinein nutzt. „Ich lehne es vehement ab, Raketen Hunderte von Kilometern nach Russland zu schicken“, sagte Trump. „Warum tun wir das? Wir eskalieren diesen Krieg nur und machen ihn noch schlimmer. Das hätte man nicht zulassen dürfen“, so der 78-Jährige.
Lob für Trump aus Moskau
Damit signalisierte er einmal mehr auf besonders deutliche Weise, dass er einen anderen Kurs in der amerikanischen Ukraine-Politik einschlagen dürfte als der scheidende Präsident Joe Biden. Dieser hatte der Ukraine im November die Erlaubnis erteilt, Raketen des Typs ATACMS gegen Ziele in Russland einzusetzen. Moskau warnte daraufhin vor dem Ausbruch eines neuen Weltkriegs.
„Das gefällt uns. Es ist offensichtlich, dass Trump genau versteht, was die Lage eskalieren lässt“, erklärte daraufhin Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Trumps Äußerungen deckten sich vollkommen mit der Haltung Moskaus, hieß es aus Moskau.
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