Das Management Center Innsbruck bekommt nun doch keinen Neubau. Das verkündete LH Anton Mattle am Freitag. Die ÖH schäumt, die Opposition im Tiroler Landtag spricht von einem Armutszeugnis nach endloser Planung. Indes meint Stadtchef Johannes Anzengruber: „Schade, aber endlich gibt es eine Entscheidung.“
Seit über zehn Jahren wurden Pläne für einen Neubau der unternehmerischen Hochschule MCI in Innsbruck gewälzt. Millionen sind bereits in die Vorbereitungen geflossen und konkrete Bauprojekte lagen fertig auf dem Tisch. Doch nun hat LH Anton Mattle (ÖVP) aufgrund der Kostenexplosion die Reißleine gezogen.
Kein Neubau, sondern eine Sanierung soll es werden.
Das ist ein wirtschaftliches und politisches Armutszeugnis der schwarz-roten Landesregierung.
Markus Sint
Bild: Birbaumer Christof
„Außer Spesen nix gewesen“
Dafür finden die Oppositionsparteien zum Teil scharfe Worte. „Außer Spesen nix gewesen“, konstatiert FPÖ-Landtagsabgeordnete Evelyn Achhorner. Der Stopp für das „Planungsdesasters“ sei zwar überfällig gewesen, der finanzielle Schaden für den Steuerzahler sei aber hoch.
Ähnlich sieht es Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint. Er spricht von einem „wirtschaftlichen und politischen Armutszeugnis der schwarz-roten Landesregierung“. Übrig bleibe ein „millionenteurer Scherbenhaufen“ .
Das ist ein schwerer Rückschlag für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Tirol.
Die Grünen
ÖH sieht „katastrophale Fehlentscheidung“
Die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) am MCI zeigte sich „schockiert über die katastrophale Fehlentscheidung der Landesregierung“. Ein Bekenntnis zum Standort sei „zwar schön und gut, bringt uns Studierenden aber genau gar nichts“, verweist Vorsitzender Julian Pfurtscheller auf eklatante Raumnot. Die Grünen sehen einen „schwerer Rückschlag für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Tirol“.
Innsbrucker Stadtchef bedauert Absage
Auch der Innsbrucker Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA) bedauert die Absage. Es sei schade um den Standort, den die Stadt dem Land für das MCI zur Verfügung gestellt hätten und jahrelang vorbehalten habe. Der Neubau hätte direkt neben dem Hofgarten errichtet werden sollen. Dieses sogenannte Fennerareal bleibe nun, wie es ist, erklärte Anzengruber.
Er zeigt sich erleichtert, dass eine Entscheidung gefallen ist und der MCI-Standort dennoch gesichert sei.
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