Besondere Leihgabe

Eine Krippe, in liebevoller Handarbeit entstanden

Vorarlberg
15.12.2024 17:25

Pünktlich vor dem Adventsbeginn haben Alois Rinderer und Alfred Brunold ihr Meisterwerk im Bischofshaus in Feldkirch aufgestellt. Dort soll es bis zum 2. Februar bleiben.

„Es ist eine orientalische Krippe, die wir bereits im Sommer 2014 gebaut haben“, erzählt Alois Rinderer vom Dornbirner Krippenverein. Die vergangenen Jahre hatte die liebevoll gestaltete Herberge für Maria, Josef und das Jesuskind in einer Truhe verbracht und erstrahlt nun im neuen Glanz. Noch bis Lichtmess sind die Krippe sowie die dazu passenden Grödner-Figuren, die Alois Rinderer im Sommer in Südtirol erstanden hat, im Diözesanhaus zu sehen.

Doch wie ist das Duo zu der Ehre gekommen, dem Feldkircher Bischof eine Krippe zur Verfügung zu stellen? „Es ist Tradition, dass diese Aufgabe immer von dem Verein übernommen wird, der die Tagung des Landeskrippenverbands durchführt. Da wir das im kommenden Jahr übernehmen, war schon im Sommer klar, dass wir für Dezember eine passende Krippe brauchen“, berichtet Alois Rinderer.

Die Grödner-Figuren stammen aus Südtirol. (Bild: Andreas Haller, Katholische Kirche Vorarlberg)
Die Grödner-Figuren stammen aus Südtirol.
Die Szenerie ist bis ins kleinste Detail geplant. (Bild: Andreas Haller, Katholische Kirche Vorarlberg)
Die Szenerie ist bis ins kleinste Detail geplant.
Auch die Botanik darf nicht fehlen. (Bild: Andreas Haller, Katholische Kirche Vorarlberg)
Auch die Botanik darf nicht fehlen.

Zum Krippenbauverein gekommen ist der Dornbirner wie die Jungfrau zum Kind: „Eigentlich hatte sich meine Frau für einen Kurs angemeldet. Nachdem sie dann doch keine Zeit hatte, hat sie mich hingeschickt“, erzählt der Pensionist mit einem Lachen. Vor 31 Jahren sei das gewesen – und seitdem ist Alois Rinderer Mitglied des Vereins, hatte zwischenzeitlich den Posten des Obmanns inne und ist seit 2016, gemeinsam mit drei anderen Bastlern, Mitglied der Vereinsleitung.

Wie viele Krippen er inzwischen gebaut hat, weiß Alois Rinderer nicht mehr genau. „Es waren sicher über 50 Stück“, meint er. Wider Erwarten nennt er aber nur wenige sein Eigen. „Bei uns zu Hause gibt es nur zwei, eine davon ist eine größere Hauskrippe. Zwei weitere habe ich ausgeliehen.“ Die meisten seiner Bauten hat er verschenkt – einige davon als Hochzeitsgeschenk. Besonders stolz ist er auf ein Werk, das komplett aus Abbruchholz gestaltet worden ist. „Das war ganz altes Holz. Wir haben jedes Stäbchen separat zugeschnitten“, erinnert er sich.

Auch der Aufbau der Krippe im Diözesanhaus nahm einige Zeit in Anspruch. (Bild: Andreas Haller, Katholische Kirche Vorarlberg)
Auch der Aufbau der Krippe im Diözesanhaus nahm einige Zeit in Anspruch.

Doch auch das orientalische Exemplar, das sein vorübergehendes Zuhause beim Bischof gefunden hat, zählt Alois Rinderer zu seinen besonders gelungenen Arbeiten. „Für den Bau dieser Krippe habe ich eine Weichfaserplatte und Wurzeln genommen. Das Ganze ist mit Malter verputzt, eine Mischung aus Sägemehl, Kreide, Schleifstaub und Leimwasser“, erklärt der Experte. Steht der Grundverputz, wird die Krippe in Pulverfarben gefasst – oder angemalt, wie „Nicht-Krippler“ sagen würden. Am Ende wird noch die Botanik befestigt und eine Beleuchtung angebracht.

Doch ganz so einfach und schnell, wie es klingen mag, ist eine Krippe nicht gebaut. Im Gegenteil: Dreizehn Kursabende, die jeweils drei Stunden dauern, sind für die Teilnehmer jener Baukurse, die vom Dornbirner Krippenverein zweimal im Jahr angeboten werden, vorgesehen. Die ersten beiden Workshops starten bereits im Februar, die anderen im August.

Orientalische Krippen sind im Ländle eher rar. (Bild: Andreas Haller, Katholische Kirche Vorarlberg)
Orientalische Krippen sind im Ländle eher rar.
Das Jesuskind liegt noch nicht in der Krippe. (Bild: Andreas Haller, Katholische Kirche Vorarlberg)
Das Jesuskind liegt noch nicht in der Krippe.

Alpenländische Krippen sind der Renner
Vorkenntnisse muss niemand mitbringen. Nicht verkehrt ist es, eine ungefähre Vorstellung des gewünschten Designs zu haben. „Der Großteil der Teilnehmer weiß schon vorab, wie das fertige Gebäude aussehen soll. Wir geben Anleitungen, helfen dann beim Fassen und Materialzuschneiden.“ Der absolute Renner bei den Kripplern ist die alpenländische Version. „Orientalische und Wurzelkrippen werden wesentlich seltener gebaut“, weiß Alois Rinderer.

Heimatliche Häuser und Ställe als Vorbild
Anders als bei der Bischofskrippe werden beim Bau einer alpenländischen Krippe eine Holzplatte und Schindeln verwendet. Die Gebäude sind heimatlichen Bauernhäusern und Ställen nachempfunden. Die orientalischen Versionen hingegen erinnern eher an einfachere Gebäude, wie sie etwa im Landesinneren von Marokko zu finden sind.

Die orientalische Krippe von Alois Rinderer und Alfred Brunold scheint dem Bischof jedenfalls zu gefallen. „Rund 50 Stunden liebevoller Handarbeit stecken in diesem außergewöhnlichen Kunstwerk. Ein herzliches Dankeschön für diese schöne Leihgabe“, kommentierte der Oberhirte auf Instagram.

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