Vor einem Jahr änderte sich für eine steirische Familie alles: Der Familienvater kam bei einem schrecklichen Traktorunfall ums Leben. Zurück am Bergbauernhof bleiben seine Frau und drei Kinder. Die „Krone“-Familie half! Nun steht das erste Weihnachten ohne Papa vor der Tür.
Der Hof klebt wie ein Adlerhorst hoch oben auf dem Berg, in 1200 Metern Höhe. Die Anfahrt ist abenteuerlich, der Abgrund nah, soweit man ihn im dichten Nebel überhaupt ausmachen kann. Doch in der Küche schafft die Mama eine wohlig-warme Atmosphäre. Da steht das Lebkuchenhaus, dort der Adventkranz. Alles wie sonst vor Weihnachten. Und doch ist heuer alles ganz anders.
Denn es ist das erste Weihnachten ohne den Familienvater, der am 7. Jänner verstarb. Im Herrgottswinkel sind die Fotos von ihm, ein Kerzerl brennt.
„Wir sind alle viel zu traurig“
„Wir werden heuer nicht so viel machen, gerade ein Baumerl für den Kleinen“, sagt die Witwe. „Wir sind alle viel zu traurig.“ Vor allem der fünfjährige Dominik, der kann es immer noch nicht fassen. „Irgendwie hofft er, sein geliebter Papa wird zu Weihnachten da sein.“ Wird er aber nicht. Nie mehr. „Er beschützt uns von oben“, tröstet die Mama dann.
Wir haben darüber berichtet – und dieses Schicksal ist unseren Lesern heuer im Rahmen von „Krone hilft“ am allermeisten unter die Haut gegangen. Wie der 47-Jährige an diesem 7. Jänner aus dem Haus gegangen ist, um mit dem Traktor in den Wald zu fahren. Wie seltsam es war, dass der Hund diesmal so gar nicht mit in den Traktor steigen wollte, „das hat uns alle noch gewundert“. Dominik wollte seinen Papa gern begleiten. War es Vorahnung? Ein ungutes Gefühl? „Ich hab ihn nicht gelassen, es war so kalt, so viel Schnee.“
Familienvater kam nie mehr heim
Der Papa kam nie mehr heim. Ein Nachbar beobachtete völlig geschockt, wie sich der Traktor im steilen Gelände rückwärts in Bewegung setzte; unaufhaltsam. Sich überschlug. Liegenblieb. Niemand stieg aus. Tödliche Stille.
Die Witwe geht oft zu dieser Stelle, legt Blumen hin, spricht mit ihm. „Ich spüre seine Anwesenheit, hole mir Rat.“ Rat hat sie viel gebraucht, denn sie war zutiefst verzweifelt. Die tiefe Trauer. Sie wusste nicht, wie es weitergehen sollte. Der finanzielle Kollaps drohte.
Und dann sprang sie ein, die „Krone“-Familie. Und wie! „Ich weiß gar nicht, wie ich mich da bedanken soll. Dass so viele, völlig fremde Menschen an uns gedacht haben, uns geholfen haben, das macht sprachlos, demütig, so dankbar. Ein Danke reicht da gar nie aus.“
Neuer Traktor und finanzieller Polster
Auf Wunsch der Familie geben wir die Spendensumme nicht bekannt – aber es war ein überwältigender Betrag. Genug, um einen gebrauchten Traktor zu kaufen; der alte ging beim Unfall kaputt. Ohne ist man hier auf dem Berg völlig aufgeschmissen. Den Betrieb mit Mutterkuhhaltung und 30 Tieren kann die Frau mit den beiden älteren Kindern derweilen aufrechthalten, die drei schuften halt noch mehr als zuvor, „aber wir kämpfen mit aller Kraft um unser Zuhause“. Und es war genug, um den täglichen Bedarf abdecken zu können und einen finanziellen Polster für die Kinder zu schaffen.
Die „Krone“-Leser haben die Familie aus tiefster Verzweiflung geholt, ihr Hoffnung in einer ausweglosen Situation geschenkt. Einen neuen Start. Und bewiesen: Diese Familie kann Berge bewegen.
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