Streit wegen Drogen
Boston-Bomber soll 2011 drei Menschen getötet haben
Der von US-Medien als Ibragim Todashev identifizierte Mann, der wegen möglicher Verbindungen zu Tsarnaev ins Visier der Bundespolizei geraten war (siehe Infobox), hatte demnach vor seinem Tod gestanden, dass er und der Bombenleger 2011 im Zuge eines Streits um Drogen in einem Bostoner Vorort drei Männer getötet hatten.
Als die drei Beamten ihn daraufhin baten, dies schriftlich zu gestehen, soll Todashev kurz in die Küche gegangen sein, erklärte einer der Polizisten gegenüber der "New York Times". Danach habe der bis dahin ruhige Mann einen der Beamten angegriffen - im Zuge des anschließenden Gerangels sei dann der tödliche Schuss gefallen.
Die näheren Umstände des Polizeieinsatzes werden nun untersucht. So ist nach wie vor unklar, warum man gegen einen unbewaffneten Mann, der in seiner Wohnung von drei Beamten befragt wurde, tödliche Gewalt anwenden musste.
Ermittler zu Dreifachmord: "Mit großer Gewalt aufgeschlitzt"
Der Dreifachmord, den Todashev nicht mehr schriftlich gestehen konnte, beschäftigt die Ermittler seit 2011. Damals hatte die Polizei laut CNN gemeint, die Köpfe der drei Opfer seien nach hinten gezogen und danach ihre Hälse "von einem Ohr bis zum anderen mit großer Gewalt" aufgeschlitzt worden. Marihuana sei anschließend als "symbolische Geste" über die drei Leichen verstreut worden. Außerdem seien mehrere Tausend US-Dollar am Tatort sichergestellt worden.
Die Tat gilt bis heute als ungeklärt. Doch nun werden die Ermittlungen erneut in Richtung der beiden aus Tschetschenien stammenden Männer, die sich im Zuge des gemeinsam ausgeübten Kampfsports kennengelernt haben, ausgeweitet. Eine Verbindung des 27-jährigen Todashev zum Anschlag auf den Bostoner Marathon am 15. April konnte die Polizei bisher nicht finden, aber auch in dieser Frage laufen Untersuchungen.
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