Die Roller mit den kleinen Reifen sind seit Jahren am Vormarsch. Heuer sollen in ganz Österreich 400.000 Gefährte unterwegs sein. Viele Scooter-Fahrer kurven rücksichtslos durch die Straßen und begeben sich und andere in Gefahr.
Mit bis zu 72 km/h schnell hätte ein Bursch aus Hallein seinen Elektro-Scooter über die Straßen steuern wollen. Der 18-Jährige hatte die 25-km/h-Beschränkung bei dem E-Gefährt mit ein paar Tricks einfach aufgehoben. Illegal versteht sich. Polizisten kamen ihm auf die Schliche. Aber nicht nur auffrisierte Roller werden immer mehr zum Problem für die Polizei. „Die Gefahr von E-Scootern wird unterschätzt“, sagt etwa Hans Wolfgruber.
Der Pressesprecher der Landespolizei und seine Kollegen stellen eine steigende Anzahl an Vergehen auf den Rollern fest. „Es wird seit einigen Jahren immer mehr“, so Wolfgruber. Telefonieren am Lenker, Zu zweit oder gar zu dritt mit dem Gefährt und alkoholisiert unterwegs – alles keine Kavaliersdelikte. Strafen von gleich mehreren Hundert Euro sind an der Tagesordnung. In besonders schlimmen Fällen oder bei mehrmaligen Übertretungen ist der Führerschein weg.
400.000 E-Roller: Zahl wächst rasant
Längst sind die elektrisch angetriebenen Roller aus dem Straßenverkehr nicht mehr wegzudenken. Waren 2022 in Österreich rund 200.000 E-Scooter unterwegs, dürften es im Jahr 2024 bereits doppelt so viele, also 400.000 sein. Die Innenstädte von Wien bis Bregenz werden durch die Roller enger. Zudem gibt es in den Städten auch Verleihsysteme für Einheimische und Touristen.
In den meisten Belangen sind E-Scooter Fahrrädern und E-Bikes gleich geordnet. Eine Helmpflicht für die Roller mit den kleinen Rädern gibt es nicht. Auch Fahren am Gehsteig ist etwa Tabu. Außer Behörden erlauben dies extra, dann dürfen Roller aber höchstens in Schrittgeschwindigkeit dort rollen. Vielfach wird vor allem durch Fußgängerzonen, wie in der Salzburger Altstadt, rücksichtslos durchgebraust. Dabei sind die Pflastersteine der Altstadt noch dazu eine Sicherheitsrisiko für die kleinen Rollen. Gerade in der kalten Jahreszeit kommt Rollsplitt noch als Gefahrenverschärfung hinzu.
Scotter-Unfälle: 77 Prozent sind selbst verschuldet
Allein im Jahr 2023 mussten 6000 E-Scooter-Fahrer im Spital behandelt werden. Erhebungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) ergeben, dass rund 77 Prozent der Scooter-Unfälle selbst verschuldet sind. Mangelndes Verantwortungsbewusstsein sei am Scooterlenker auch und vor allem bei Alkoholkonsum Thema.
Mehr als zehn Prozent aller Unfälle passierten im alkoholisierten Zustand. Das sei mehr als bei anderen Verkehrsmitteln. Schließlich gibt es auch noch ein weiteres, nicht zu unterschätzendes Risiko. Billig-Roller und Akkus bzw. mangelhafter Umgang mit den Bauteilen. Allein im vergangenen Jahr sorgten in Salzburg zwei Akku-Explosionen während des Ladens für Feuerwehr- und Rettungseinsätze.
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