Das israelische Kabinett will die eigene Bevölkerung auf den besetzten Golanhöhen in Syrien verdoppeln. „Im Lichte des Krieges und der neuen Front in Syrien“ handle es sich um eine „Entscheidung, die die Ortschaften auf den Golanhöhen und den Staat Israel stärkt“, heißt es in einer Erklärung.
Gleichzeitig betonte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, dass sein Land „keinerlei Interesse an einer Konfrontation“ mit Syrien habe. „Die Politik Israels gegenüber Syrien wird von der sich entwickelnden Realität vor Ort bestimmt werden.“
Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Bashar al-Assad vor einer Woche waren Israels Truppen bereits in die Pufferzone zu Syrien auf den Golanhöhen vorgerückt (siehe Video oben). Netanyahu hatte die Streitkräfte angewiesen, die Kontrolle über dieses Gebiet sowie „angrenzende strategische Positionen“ zu übernehmen.
Abkommen für beendet erklärt
Das Abkommen mit Syrien über die Pufferzone, das seit Jahrzehnten gilt, erklärte der Politiker für beendet. Israels Behörden hatten 1967 im Sechstage-Krieg den Großteil der syrischen Golanhöhen besetzt und die Gebiete später annektiert. 1974 richtete die UNO eine Pufferzone zwischen dem israelisch annektierten und dem syrischen Teil ein. Dort sind UNO-Blauhelme stationiert.
Laut Aktivistinnen und Aktivisten hat Israels Armee am Samstagabend innerhalb weniger Stunden wieder mehr als 60 Angriffe auf militärische Ziele in Syrien ausgeführt. Diese haben unter anderem Tunneln gegolten, in denen sich Lager für ballistische Raketen befanden.
Seit dem Sturz Assads hat Israels Heer bereits Hunderte Angriffe gegen militärische Einrichtungen in dem Nachbarland verübt. Der Chef der Rebellengruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) hat das am Samstag kritisiert. Die neue Führung des Landes wolle sich auf den Wiederaufbau konzentrieren und nicht in neue Konflikte ziehen lassen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.