Tränen bei Rädler

„Mutter wäre bestimmt wahnsinnig stolz auf mich!“

Ariane Rädler raste am Sonntag auf der „Birds of Prey“ zu Rang 3 im Super-G. Es war der zweite Podestplatz ihrer Karriere. In der Stunde ihres Erfolges gedachte sie ihrer Mama, die 2019 an Krebs verstarb.

„Sie ist so eine tolle Skifahrerin, ich vergönne ihr das von ganzem Herzen“, meinte Cornelia Hütter und fiel ihrer Teamkollegin Ariane Rädler um den Hals. Am Tag nach dem Abfahrtssieg der Steirerin auf der „Birds of Prey“ gehörte die rot-weiß-rote Bühne dieses Mal der Vorarlbergerin.

Die den schwierigen, weil windigen Bedingungen mit einer beherzten Fahrt trotzte, zum zweiten Mal in ihrer Karriere nach Zauchensee 2022 auf ein Podest raste, wieder Dritte in einem Super-G wurde. „Ich habe mich während der Fahrt nicht gut gefühlt, war überrascht, als ich die Zeit gesehen habe“, strahlte Rädler.

Tränen in den Augen
Die Vorarlbergerin belohnte sich damit für ihr Durchhaltevermögen. Sie hat schon harte Phasen hinter sich. In der Stunde ihres Erfolges gedachte sie ihrer Mama, die 2019 an Krebs verstarb. „Sie war meine Bezugsperson, hat mich genommen, wie ich bin – das war damals eine sehr schwere Zeit.“

Ariane Rädler (Bild: APA/Getty Images)
Ariane Rädler

Kurz danach erlitt Rädler im Alter von nur 24 Jahren ihren vierten Kreuzbandriss, dachte an das Karriereende. „Ich habe nicht gewusst, ob ich das alles noch kann“, so die 29-Jährige. Die sich zurückkämpfte, nach einer enttäuschenden Abfahrt (Platz 23) am Sonntag ihr Herz in die Hand nahm: „Ich war enttäuscht von mir selber, wollte mich dieses Mal bewusst nur auf mich konzentrieren – das hat gut geklappt“, jubelte Rädler. Die mit Tränen im Gesicht im Ziel meinte: „Meine Mutter wäre sicher wahnsinnig stolz auf mich.“

Als Lohn durfte sie ein Foto mit dem Weißkopfadler mit nach Hause nehmen. „Das wird einen schönen Platz bekommen – so viel hab ich ja noch nicht gewonnen“, lachte Rädler, deren Leistung auch Cheftrainer Roland Assinger freute: „Die Frau kann einfach Skifahren, vor allem wenn es steil wird – jetzt hat sie es gezeigt, das wird ihr ein sehr gutes Gefühl für die nächsten Rennen geben.“

Conny Hütter (Bild: GEPA pictures)
Conny Hütter

Mit Hütter war eine zweite Österreicherin am Sonntag bei der Musik dabei, am Ende wurde es Rang vier – zwölf Hundertstel fehlten auf die Zweitplatzierte Lara Gut-Behrami: „Der Sieg am Vortag hat viel Energie gekostet, Ich nehme das daher gerne mit, weiß aber, dass mehr möglich gewesen wäre.“

Furiose Rückkehr
Der Sieg war aber außer Reichweite. Denn Sofia Goggia gewann nach Rang zwei am Vortag gleich das zweite Rennen nach ihrem Schienbeinbruch, raste überlegen zu ihrem 25. Weltcupsieg. „Es war ein Rennen zum Attackieren, das habe ich gemacht. Ich fühle mich auf Skiern wieder richtig wohl.“

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