Pep Guardiola geht hart ins Gericht – mit sich selbst. „Ich bin nicht gut genug“, sagte er nach der nächsten Pleite seines Teams Manchester City im Derby gegen United. Mehrmals.
Dabei wirkte er bei der Nach-Match-Pressekonferenz einigermaßen gefasst. Diesmal waren keine Kratzspuren an Glatze und Nase zu erkennen (soll‘s ja auch schon gegeben haben). Guardiola mutete geradezu stoisch an. „Es ist ganz einfach“, sagte er weitgehend emotionslos: „Ich bin nicht gut genug.“ Insgesamt dreimal in 40 Sekunden deponierte er es. „Ich bin nicht gut genug.“ Sein Ausweg aus der Misere? „Ich bin der Manager, ich bin der Boss. Ich muss einen Weg finden, mit dem Team zu arbeiten, zu reden, wir müssen weiter hart arbeiten. Aber ich bin nicht gut genug. Ich mache es nicht gut.“
1:2 nach 1:0
Derart schonungslose Selbstkritik scheint im Trainerbusiness durchaus Seltenheitswert zu genießen. Die Bilanz lässt sich aber kaum noch schönreden. Acht der jüngsten elf Pflichtspiele hat Manchester City unter Guardiola verloren. Gestern gab‘s die nächste Watschn: 1:2 nach 1:0-Führung, ausgerechnet gegen den Lokalrivalen Manchester United. Vielleicht noch bitterer: Die Gegentore fielen erst in den Minuten 88 und 90.
In der Tabelle beträgt der Rückstand auf Leader Liverpool bereits neun Punkte. Und auch die folgende Grafik wird die City-Fans eher United-spezifische Zornesröte ins Gesicht treiben, anstatt sie im City-affinen blauen Himmel schweben lassen: elf Spiele, ein Sieg, zwei Unentschieden, acht Niederlagen.
Eine Chance, um den City-Fans das Weihnachtsfest doch noch ein wenig zu versüßen, hat Guardiola noch. Am Samstag geht‘s auswärts gegen Aston Villa. Für Pep ist zu hoffen, dass er dann schon „gut genug“ für seine Mannschaft ist.
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