Tausende Tonnen Öl

Nach Tanker-Havarie Ausmaß der Katastrophe unklar

Ausland
16.12.2024 13:10

Nach dem Unglück mit zwei russischen Öltankern – Wolgoneft 239 und Wolgoneft 212 – während eines schweren Sturms in der Meerenge von Kertsch sind die überlebenden Besatzungsmitglieder beider Schiffe inzwischen bei Taman an Land gebracht worden. Unklar war am Montag jedoch noch das Ausmaß der durch die Havarie ausgelösten Umweltkatastrophe.

Der Zivilschutz setzte Hubschrauber ein, um die Größe des Ölteppichs zu messen. Beide Tanker sollen zusammen 9000 Tonnen Heizöl geladen haben. Bei dem Unglück am Sonntag kam mindestens ein Besatzungsmitglied eines Tankers ums Leben. Kremlchef Wladimir Putin hat angeordnet, ein Kommando zur Beseitigung der Umweltkatastrophe einzusetzen.

Unglücke mit baugleichen Schiffen innerhalb kurzer Zeit
Die nationale Ermittlungsbehörde ermittelt wegen des Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften. Beide Unglücke der baugleichen Schiffe ereigneten sich am Sonntagmorgen innerhalb von etwa eineinhalb Stunden.

Wolgoneft 212 in zwei Teile gerissen
Bei dem Tanker Wolgoneft 212 kam es laut Behörden bei stürmischer See zu einem Riss am Rumpf. Zwölf Crewmitglieder konnten gerettet werden, ein Mann starb. Der Tanker Wolgoneft 239 wiederum war etwa 80 Meter vor der Küste von Taman im russischen Gebiet Krasnodar auf Grund gelaufen. Der Ölteppich treibt zwischen der russischen Küste und der von Moskau annektierten Halbinsel Krim nahe der dortigen Brücke.

Der Vorfall ereignete sich demnach bei hohem Wellengang zwischen dem russischen Festland und der Krim. Die Meerenge von Kertsch verbindet das Schwarze Meer und das Asowsche Meer. Auf der völkerrechtlich zur Ukraine gehörenden Krim wurde eine Sturmwarnung ausgegeben.

Schwere Umweltschäden befürchtet
Greenpeace warnte vor einer neuen Umweltkatastrophe. Die Organisation geht davon aus, dass das auslaufende Öl wegen der aktuellen Wetterbedingungen schwer einzudämmen ist. An Land gespült werde es die Küste verschmutzen und sehr schwer zu beseitigen sein, hieß es in der Mitteilung. Vor allem müsse weiteres Auslaufen des Heizöls verhindert werden.

Greenpeace erinnerte an eine Ölverschmutzung in der Region 2007, die schwere Folgen für die Umwelt hatte. Auch damals war ein russischer Tanker verunglückt. Viele russische Öltanker gelten als veraltet.

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