„CARO“ nimmt Formen an

Startschuss für Büro-Projekt an Grazer Südeinfahrt

Steiermark
16.12.2024 15:53

Während in der Diskussion um das Liebenauer Stadion das letzte Wort noch längst nicht gesprochen ist, fahren gegenüber die Bagger auf: Eingangs der Conrad-von-Hötzendorf-Straße wird ein siebenstöckiges Bürogebäude aus dem Boden gestampft – das nächste Puzzlestück der Grazer Südeinfahrt.

Am Montag wurden erste Details des Projekts CARO präsentiert. Auf rund 5000 Quadratmetern Grundfläche westlich der Hötzendorf-Straße – von der Stadionkreuzung bis zur Roth-Tankstelle – baut Investor Günther Lederhaas mit der Granit-Holding ein markantes Gebäude mit 13.500 Quadratmetern Bürofläche, auf denen rund 700 Arbeitsplätze entstehen sollen.

Endstation für alteingesessenes Gasthaus
Der Zeitplan ist ambitioniert: In wenigen Tagen ist das Areal, auf dem über Generationen das Gasthaus zur Endstation stand, dem Erdboden gleichgemacht, die Baugrube soll zu Ostern stehen. Ende 2026 soll CARO bezugsfertig sein. Eineinhalb Jahre Vorlaufzeit hat das Vorhaben bisher hinter sich, samt Architektenwettbewerb mit mehr als 80 eingereichten Projekten.

Am Montag ging es dem Gasthaus zur Endstation an den Kragen. (Bild: Sepp Pail)
Am Montag ging es dem Gasthaus zur Endstation an den Kragen.

Mini-„Landschaftspark“ für alle
Zum Zug kam ein Konzept, das eine Fortsetzung der Pachleitner-Zentrale am Autobahnzubringer darstellen soll. Die Renderings zeigen ein schlankes, durchlässiges Gebäude, das sich die Verkehrsader entlangschlängelt. Augenmerk wurde auf den Grünraum gelegt: Zu den ÖBB-Gleisen hin ist ein „Landschaftspark“ eingeplant, der zwar auf privatem Grund steht, aber öffentlich zugänglich sein wird. Und auch durch das Gebäude zieht sich der Grünraum auf allen sieben Ebenen – Stichwort vertikale Parkanlagen.

Der Parkstreifen an der Westseite (Bild: Hohensinn Architektur/nonstandard)
Der Parkstreifen an der Westseite
Auf Durchlässigkeit im Erdgeschoß wurde Wert gelegt. (Bild: Hohensinn Architektur/nonstandard)
Auf Durchlässigkeit im Erdgeschoß wurde Wert gelegt.
Der Blick stadtauswärts, wo nach Fertigstellung des CARO der Stadionturm massiv aufgestockt werden soll (Bild: Hohensinn Architektur/nonstandard)
Der Blick stadtauswärts, wo nach Fertigstellung des CARO der Stadionturm massiv aufgestockt werden soll

Granit-Chef Lederhaas sieht das Projekt auch als Auftrag, die bisher trotz einzelner Bauvorhaben wenig ansehnliche Südeinfahrt aufzuwerten und das Stadtbild aufzuhübschen. „Es wird genau so verwirklich, wie es die Architekten geplant haben“, verspricht er bei der Präsentation. Und denkt auch schon mehrere Schritte weiter. Nach der geplanten Fertigstellung 2026 soll das Stadionareal selbst in Angriff genommen werden. Der 20 Meter hohe Turm soll deutlich erhöht und das Stadion selbst wieder konkurrenzfähig gemacht werden: „Wir wollen nicht mehr nach Klagenfurt fahren müssen“, spricht er für die Grazer Fußballfans.

Jürgen und Rudi Roth mit Granit-Boss Günther Lederhaas sowie den Architekten Jakob Dunkl, der das Siegerprojekt prämierte, und Karlheinz Boiger (Hohensinn Architektur, v.l.) (Bild: Sepp Pail)
Jürgen und Rudi Roth mit Granit-Boss Günther Lederhaas sowie den Architekten Jakob Dunkl, der das Siegerprojekt prämierte, und Karlheinz Boiger (Hohensinn Architektur, v.l.)

„Startschuss für ganz Graz“
Einer von ihnen ist Öl-Unternehmer und GAK-Urgestein Rudi Roth, dessen Tankstelle neu gestaltet und in das neue Konzept integriert werden soll. „Das CARO ist der Startschuss für ganz Graz“, schwärmt er vom neuen in Beton, Glas und Grün gegossenen Wahrzeichen auf „einem der wichtigsten Grundstücke der ganzen Stadt“ im Grazer Süden.

Bauherr will keine Kompromisse eingehen
Die Kosten liegen dem Vernehmen nach bei 60 bis 70 Millionen Euro, genau wollten das die Beteiligten am Montag nicht beziffern. Wichtiger ist Bauherr Lederhaas, zu betonen, dass es „keine Abstriche“ geben werde und alles aus einem Guss errichtet werden soll.

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