Krise im Biathlon

Der Hilferuf der Athleten muss gehört werden

Salzburg
16.12.2024 15:00

Der Heim-Weltcup in Hochfilzen ging für das österreichische Biathlon-Team in die Hose. Die Athletinnen und Athleten nahmen die Schuld oft auf sich, nun wird aber auch leise Kritik laut, der man auch ein Ohr schenken sollte. Eine „Krone“-Kolumne von Christoph Nister.

Das Positive zum Heimweltcup in Hochfilzen vorneweg: Debütantin Anna Andexer war ein echter Lichtblick! Jung, authentisch, erfrischend: Die 21-Jährige ist ein Volltreffer!

Ansonsten gab es für die rot-weiß-roten Asse nichts zu feiern. Zwar schossen sie exzellent, in der Loipe hatten sie aber nichts zu melden. Die Herren-Staffel verlor 4:42 (!) Minuten in der Laufzeit auf Frankreich, landete in dieser auf Platz 17 von 19 – hinter Polen, Belgien oder Kasachstan. Die Damen hatten die zweitschlechteste Laufzeit aller Teams und lagen mehr als dreieinhalb Minuten hinter den Deutschen.

Formkrise? Laufdefizite? Österreich hat weder einen Johannes Bö noch eine Elvira Öberg in den eigenen Reihen, einige Athleten sind zudem noch nicht in Topform. Daraus machen die heimischen Loipenjäger aber auch keinen Hehl. Das erklärt einen gewissen Zeitrückstand, aber nicht die „Watschn“, die Simon Eder, Anna Gandler und Co. zuletzt kassierten.

Wer zwischen den Zeilen liest und genau hinhört, vernimmt einen verzweifelten Hilferuf der Athleten. Sie haben intern schon in der Vergangenheit mehrfach versucht, auf Probleme hinzuweisen. Sie haben nach außen oft genug die Schuld auf sich genommen. In Hochfilzen war erst leise Kritik an der Ski-Präparierung zu vernehmen, zuletzt wurde sie immer lauter. Das Problem: Die Sportler werden einfach nicht gehört!

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