Wohl Tausende Tote
Zyklon wütete mit 220 km/h: Inselparadies zerstört
Mit einer Geschwindigkeit von mehr als 220 km/h ist Zyklon „Chido“ am Wochenende auf die Inselgruppe Mayotte im Indischen Ozean getroffen. Ganze Ortschaften wurden dem Erdboden gleich gemacht. Die Behörden befürchten Tausende Tote. Der Wirbelsturm war der stärkste, der Mayotte seit mehr als 90 Jahren heimgesucht hat.
Helfer suchen aktuell mit Hochdruck nach Überlebenden. Es gebe Hoffnung, Menschen lebendig zu finden, sagte Oberst Alexandre Jouassard vom interministeriellen Krisenzentrum im Sender France 2. Mehrere Tage nach dem Sturm könne man noch Opfer finden.
Mayotte ist ein französisches Überseedepartement, liegt zwischen Madagaskar und dem afrikanischen Festland (Mosambik) und hat etwa 321.000 Einwohner. Mayotte besteht aus zwei Hauptinseln.
Die kommenden Stunden sind sehr wichtig. Wir haben Teams entsandt, die auf die Suche in Trümmern spezialisiert sind. Das ist unsere Priorität.
Oberst Alexandre Jouassard vom interministeriellen Krisenzentrum
„Die Zahl der Todesopfer könnte erst in mehreren Tagen feststehen. „Es wird Tage und Tage dauern“, sagte Frankreichs geschäftsführender Innenminister Bruno Retailleau bei einem Besuch der Inselgruppe.
Am Sonntagabend hatte der örtliche Präfekt François-Xavier Bieuville dem Sender Mayotte la 1ère zur Zahl der Todesopfer gesagt: „Ich denke, dass es sicherlich mehrere Hunderte sind.“ Möglicherweise seien auch Tausend Menschen bei dem Unwetter ums Leben gekommen.
Versorgung schwierig
Die Gesundheitsversorgung am Katastrophenort gestaltete sich indessen schwierig. Frankreichs geschäftsführende Gesundheitsministerin Geneviève Darrieussecq sprach im Sender France 2 von einer „sehr verschlechterten Situation, mit einem sehr beschädigten Krankenhaus und nicht funktionsfähigen Gesundheitszentren.“ Man müsse nun auch besonders wachsam mit Blick auf übertragbare Krankheiten sein, die etwa durch den Konsum von verschmutztem Wasser oder verdorbenen Lebensmitteln entstünden.
Viele Gebiete für Helfer vorerst unzugänglich
Rettungskräfte machten sich am Montag auf den Weg in die Überseegebiete, um nach Überlebenden zu suchen und die Versorgung wieder herzustellen. Das Gebiet war für Helfer nach wie vor weitgehend unzugänglich, wie Jouassard als Sprecher für zivile Sicherheit sagte. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat eine Dringlichkeitssitzung zu Mayotte anberaumt, wie der Sender BFMTV weiter berichtete.
Zyklon zog weiter zum afrikanischen Festland
„Chido“ bahnte sich seinen Weg im Anschluss nach Mosambik auf das afrikanische Festland. Der Sturm erreichte dort eine Geschwindigkeit von bis zu 240 Kilometern pro Stunde. In der nördlichen Provinz Cabo Delgado zerstörte und beschädigte er nach Angaben des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen, UNICEF, zahlreiche Häuser, Schulen und Gesundheitseinrichtungen.
Die Region sei „schwer betroffen“, auch wenn der Umfang der Zerstörung noch unklar sei. Nach Angaben des mosambikanischen Zentrums für Katastrophenschutz sei in Cabo Delgado sowie der Nachbarprovinz Nampula das Stromnetz zusammengebrochen, was Rettungsarbeiten erschwere.
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